Der Mann habe sich vermutlich während einer Italienreise in Mailand angesteckt. Der Patient sei nach seiner Rückkehr mit grippeähnlichen Symptomen erkrankt und habe Kontakt mit dem örtlichen Gesundheitsamt aufgenommen. Er solle noch am Dienstagabend in eine Klinik gebracht und dort isoliert untergebracht und behandelt werden.
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) breche seinen Urlaub ab und werde am Mittwoch gemeinsam mit Experten über den Fall informieren.
"Baden-Württemberg hat sich schon früh auf diesen Fall eingestellt. Alle beteiligten Stellen arbeiten eng und intensiv zusammen", so der Minister.
Es werde nun ermittelt, wer mit dem Patienten Kontakt hatte. Enge Kontaktpersonen würden zu Hause isoliert und täglich nach ihrem Gesundheitszustand befragt, teilte das Ministerium weiter mit.
Der Minister appellierte an Reiserückkehrer, den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zu folgen: Wer aus Gebieten zurückkehre, in denen Covid-19-Fälle vorkommen und innerhalb von 14 Tagen nach der Rückkehr Fieber, Husten oder Atemnot entwickle, solle unnötige Kontakte vermeiden, nach Möglichkeit zu Hause bleiben, beim Husten und Niesen Abstand zu anderen Menschen halten, regelmäßig und gründlich Hände mit Wasser und Seife waschen und nach telefonischer Anmeldung unter Hinweis auf die Reiseregion einen Arzt aufsuchen.
Erste Infektion mit Coronavirus auch in Nordrhein-Westfalen
Nach Baden-Württemberg ist erstmals auch ein Patient in Nordrhein-Westfalen nachweislich an dem neuartigen Coronavirus erkrankt. Die Person aus Erkelenz solle nun in die Uniklinik Düsseldorf gebracht werden, bestätigte ein Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend. Zuvor hatte die "Rheinische Post" darüber berichtet. Damit gibt es nun 18 bestätigte Coronavirus-Fälle in Deutschland.
Zuvor war berichtet worden, dass die ersten Coronavirus-Fälle in Bayern aufgetreten waren. Damals wurden insgesamt 14 Menschen auf das neuartige Coronavirus positiv getestet. Alle Patienten hatten eine Verbindung zu China. Alle 14 Coronavirus-Fälle im Freistaat standen in Zusammenhang mit dem bayerischen Autozulieferer Webasto. Eine chinesische Kollegin hatte den Erreger bei einer Dienstreise unwissentlich eingeschleppt. Bei den anderen zwei Fällen handelte sich um deutsche Staatsbürger, die Anfang Februar aus Wuhan ausgeflogen worden waren.
Nach dem Ausbruch einer Coronavirus-Epidemie in Italien melden immer mehr europäische Staaten Nachweise des Erregers. Österreich, Kroatien, das spanische Festland und die Schweiz berichteten am Dienstag von Covid-19-Fällen. Auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa wurde nach einer bestätigten Erkrankung ein großes Hotel mit rund 1000 Touristen - darunter auch Deutsche - praktisch unter Quarantäne gestellt. In der Golf-Region droht sich das Virus ebenfalls auszubreiten.
sputniknews
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