Türkei will Syrer nicht länger von Flucht nach Europa abhalten

  28 Februar 2020    Gelesen: 661
Türkei will Syrer nicht länger von Flucht nach Europa abhalten

Istanbul/Ankara (Reuters) - Die Lage in der umkämpften syrischen Grenzregion Idlib eskaliert. Bei einem Luftangriff syrischer Truppen sind türkischen Angaben zufolge 33 türkische Soldaten ums Leben gekommen.

Die Türkei kündigte daraufhin Angriffe auf Stellungen syrischer Regierungstruppen an. UN-Generalsekretär Antonio Guterres äußerte sich besorgt über die Entwicklung und forderte erneut eine umgehende Waffenruhe. Wegen der Gefechte sind in der Provinz fast eine Million Menschen auf der Flucht. Die Türkei wird syrische Flüchtlinge nach Angaben eines hochrangigen Insiders nicht länger von der Flucht über Land oder See nach Europa abhalten.

Die türkische Polizei, Küstenwache und Grenzschützer seien angewiesen worden, sich zurückzuhalten, sagte der Insider. “Alle Flüchtlinge, auch Syrer, dürfen nun in die Europäische Union.” Ein Land alleine könne die Last nicht tragen. Die Türkei hat in den vergangenen Jahren 3,7 Millionen Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkrieg aufgenommen, aber wiederholt erklärt, keine Kapazitäten mehr zu haben.

Seit Wochen verhandeln die Türkei und Russland erfolglos über ein Ende der Offensive syrischer Truppen gegen die letzte Rebellenbastion in Syrien. Auch eine dritte Runde am Donnerstag in Ankara brachte keine Einigung.

Die Türkei hat sich mit einigen Gruppen von Aufständischen verbündet und Tausende eigene Soldaten in das Nachbarland verlegt. Syriens Präsident Baschar al-Assad wird von Russland unterstützt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan droht mit einer Großoffensive sollten sich die syrischen Truppen nicht zurückziehen.


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