Wenn ein signifikanter Streubesitz bleibe oder die Isra-Aktien so stark stiegen, dass das Abfindungsangebot über 50 Euro je Aktie liege, werde man von dem geplanten Delisting Abstand nehmen, erklärten die Schweden in ihrem am Freitag veröffentlichten offiziellen Übernahmeangebot. Atlas Copco bietet 1,1 Milliarden Euro für Isra Vision und hat nach eigenen Angaben bereits fast 38 Prozent der Aktien sicher: 28,8 Prozent haben die Hauptaktionäre um den Firmengründer Enis Ersü und seine Vorstandskollegen dem Käufer bereits fest zugesagt, 9,1 Prozent haben die Schweden von großen Investoren direkt gekauft.
Die übrigen Aktionäre können ihre Aktien von Freitag an bis zum 8. April zum Preis von je 50 Euro an Atlas Copco verkaufen. Mit dem Zukauf wollen die Schweden ihr Geschäft mit der Digitalisierung und Automatisierung der Industrieproduktion stärken. Mit den “sehenden Systemen” - hochauflösenden Kameras und LEDs - von Isra Vision lassen sich ganze Roboter steuern und Oberflächen von Metallen, Glas, Plastikfolien oder Solarzellen in rasendem Tempo prüfen, etwa zur Qualitätskontrolle.
Der 66-jährige Firmengründer und Vorstandschef Ersü sieht den Verkauf als Lösung für die Suche nach einem Nachfolger. Der Vereinbarung zufolge soll innerhalb eines Jahres ein neuer Isra-Vorstandschef gefunden werden. Ersü hatte zuletzt gesagt, er werde als Vorstandschef noch “für einige Zeit” an Bord bleiben, um die Integration zu begleiten. Atlas Copco will den Vorstand von Isra Vision mit zwei seiner eigenen Manager aufstocken und künftig vier von sechs Aufsichtsräten stellen.
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