Der argentinische Papst sprach einen kurzen Satz in einer indianischen Sprache - Ausdruck seiner Bemühungen, die indigene Bevölkerung im ärmsten und am wenigsten katholischen Bundesstaat Mexikos zu erreichen. "Manche haben Eure Werte, Kultur und Traditionen als minderwertig herabgewürdigt. Andere, berauscht von Macht, Geld und Markttrends, haben Eure Ländereien gestohlen oder sie verschmutzt", sagte der Papst und fügte hinzu: "Wie traurig das ist!"
Lernen von indigenen Völkern
Der Pontifex maximus erließ ein Dekret, demzufolge katholische Messen in indigenen Sprachen abgehalten werden dürfen. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Chiapas spricht eine indianische Sprache. Mexiko verfügt nach Brasilien über die zweitgrößte katholische Gemeinde der Welt. 82 Prozent der 122 Millionen Einwohner Mexikos identifizieren sich mit der katholischen Religion. Im Gegensatz dazu fühlen sich in Chiapas nur 58 Prozent der Menschen loyal gegenüber dem Vatikan.
Vergangene Woche hatten etwa hundert Ureinwohner vor der Kathedrale von San Cristóbal de las Casas für mehr soziale Gerechtigkeit demonstriert. Auf die Mauern des Gotteshauses sprühten sie: "Wir wollen nicht den Papst, wir wollen Gerechtigkeit!" Doch über das Wochenende verstreuten sich die Demonstranten, und die Parole wurde schnell übertüncht.
Franziskus nutzte die Messe auch zu einer Warnung: Die Erde sei mit "einer der größten Umweltkrisen in der Weltgeschichte" konfrontiert, sagte er. Gerade von indigenen Menschen könne der "harmonische Umgang mit der Natur" gelernt werden.
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