Kostics "dumme Aktion" schockt Werder

  05 März 2020    Gelesen: 1547
 Kostics "dumme Aktion" schockt Werder

Werder Bremen verliert das Pokal-Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt. Während die Frankfurter jetzt vom Finale in Berlin träumen, hat Werder doppelt Pech: Erst bringt der Videobeweis den entscheidenden Elfmeter, dann muss ein Stammspieler schwerverletzt vom Platz.

Ein Handelfmeter nach Videobeweis, die schwere Verletzung von Ömer Toprak und die Rote Karte gegen Filip Kostic: Eintracht Frankfurt gewinnt das Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen nach einem hitzigen Spiel mit 2:0 (1:0) und verstärkt so die sportliche Krise der in der Fußball-Bundesliga abstiegsbedrohten Bremer.

Nach der Partie gab es folglich viel zu diskutieren: Vor allem die Elfmeter-Entscheidung in der Nachspielzeit der ersten Hälfte und die daraus folgende Führung der Frankfurter durch André Silva war spielentscheidend und löste bei den Bremern Unverständnis aus. "Du kriegst das 0:1 zu einem denkbar unglücklichen Zeitpunkt, wo natürlich auch keiner mit gerechnet hat, weil die Szene ja schon gefühlt drei Minuten vorbei war. Kein Mensch im Stadion, kein Mensch am Fernseher, kein Mensch auf dem Platz, ob Eintracht-Trikot oder Werder-Trikot, hat sich darüber beschwert. Dann gab es eine forensische Suche nach einem Fehler, dann steht es 0:1", schimpfte Werder-Coach Florian Kohfeldt über die Schlüsselszene in der sechsten Minute der Nachspielzeit.

"Wenn man klar nach dem Regelwerk geht, kann man den Elfmeter glaube ich geben, weil er den Ball mit der Hand spielt. Aber mir geht es grundsätzlich gegen den Strich. In der Situation hat es keiner von der Eintracht und keiner von uns bemerkt. Der Schiedsrichter sieht es nicht, keiner sieht es. Dann spielen wir ganz normal weiter und zwei Minuten später schaltet sich irgendwer ein. Das ist ein leidiges Thema", haderte auch Werders Abwehrspieler Kevin Vogt. Frankfurts Trainer Adi Hütter bewertete die Entscheidung als "glückliche Szene" für seine Eintracht.

Die ntv.de-Schiedsrichterexperten von "Collinas Erben" betonten derweil bei Twitter, dass die Entscheidung regeltechnisch korrekt war. Dafür gibt es mächtig Gegenwehr. Ein User schreibt: " Wenn der Ball in einen Zweikampf fliegt, in dem mehrere gerade den Arm hoch haben, gibt es Elfmeter? Das ist nicht mein Fußball!", ein anderer nennt es gar "Zwayerlei Maß".

Bremer Verletzungsmisere hält an

Die Führung der Frankfurter nach einer engagierten ersten Hälfte der Bremer brachte die Grün-Weißen merklich aus dem Konzept, "zerstörte das Momentum", wie Werder-Kapitän Niklas Moisander sagte. Frankfurt kam in der zweiten Hälfte immer besser ins Spiel - Daichi Kamada erhöhte in der 60. Minute auf 2:0. Kurz vor dem Abpfiff wurde es noch einmal richtig bitter für Bremen: Nach einem üblen Foul von Frankfurts Kostic, für das der Serbe in der Nachspielzeit die Rote Karte sah, wurde Toprak mit Verdacht auf Wadenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht. Ihm droht das Saison-Aus. "Das ist dramatisch für ihn", sagte Kohfeldt. Kostics Teamkollege Djibril Sow sprach von einer "dummen Aktion". Vorwürfe an Kostic, der für mindestens zwei Pokal-Spiele gesperrt wird, gab es seitens der Bremer trotzdem nicht. "Ich möchte ihn nicht in eine Ecke stellen. Er hat sich sofort entschuldigt", sagte Kohfeldt.

Die schlimme Verletzung von Toprak wiegt im Hinblick auf die schwierige Aufgabe im Abstiegskampf der Bundesliga für den Nordklub fast schwerer als das Ausscheiden im Pokal. Die nahezu beispiellose Verletzungsmisere der Bremer wird damit verschärft: Neben den Langzeitverletzten wie Niclas Füllkrug, Philipp Bargfrede oder Fin Bartels fielen in der laufenden Saison immer wieder Stammspieler wie Kapitän Niklas Moisander, Offensivmann Yuya Osako oder Ludwig Augustinsson aus.

Quelle: ntv.de


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