"Es wird alles gut werden", sagt Donald Trump

  06 März 2020    Gelesen: 1034
"Es wird alles gut werden", sagt Donald Trump

Der US-Präsident hat seinen ersten größeren Wahlkampfauftritt in diesem Jahr absolviert. Dabei verteidigte Trump sein Corona-Krisenmanagement und verriet, auf welchen demokratischen Herausforderer er sich einstellt.

Bisher klang US-Präsident Donald Trump stets überzeugt: Das Coronavirus sei in den USA weitestgehend unter Kontrolle, das hat er schon mehrfach behauptet. Bei einem Wahlkampfauftritt in Scranton im Bundesstaat Pennsylvania räumte Trump nun jedoch ein, dass die Wirtschaft des Landes womöglich unter der Krise leiden werde.

Als Trump bei der "Town Hall"-Veranstaltung des Senders Fox News gefragt wurde, ob der Ausbruch des Coronavirus der Wirtschaft schade, sagte er: "Es könnte bestimmt einen Einfluss haben. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, die Menschen bleiben jetzt in den USA, geben hier ihr Geld aus, und das gefällt mir." Zugleich verteidigte er sein bisheriges Krisenmanagement.

"Es wird alles gut werden. Jeder muss Ruhe bewahren", sagte Trump. "Wir haben einen Plan für jedes denkbare Szenario.

"In den USA sind inzwischen zwölf Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, die durch das neuartige Virus Sars-CoV-2 ausgelöst wird. Mindestens 150 Menschen sind offiziellen Angaben zufolge im Land mit dem Erreger infiziert. Die Stimmung an den US-Börsen ist nachweislich getrübt: Nach einer kurzen Erholungsphase sackten sie am Donnerstag erneut ab.

Vor dem "Town Hall"-Termin hatte Trump in einem Telefoninterview mit Fox News die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO angezweifelt.

Die oppositionellen Demokraten haben die Trump-Regierung wiederholt dafür kritisiert, nicht angemessen auf die Krise zu reagieren. Dagegen verteidigte sich Trump nun in Scranton. Er glaube, die Menschen würden die USA als ein Land sehen, das einen guten Job mache. "Niemand gibt uns die Schuld an dem Virus. Das hat in China angefangen."

Gefragt, ob er auch angesichts der Verbreitung des Virus weiterhin die Hände von Unterstützern schütteln werde, sagte Trump, er sei zwar generell kein Freund von Händeschütteln. Mit Blick auf seine Anhänger fügte er allerdings hinzu: "Sie wollen deine Hand schütteln, sie wollen Hallo sagen, sie wollen dich umarmen, sie wollen dich küssen, was auch immer. Das muss man machen." Es sei unvorstellbar, vor einer Gruppe von Trump-Fans zu stehen und niemandem die Hand zu geben.

Er fügte aber auch hinzu: "Wenn es jemals eine Zeit gab, Menschen davon zu überzeugen, keine Hände zu schütteln, könnte es diese sein."

Trump stellte sich in Scranton Fragen von Moderatoren und Wähler. Es war seine erste "Town Hall"-Veranstaltung im Wahlkampf 2020. In den USA finden am 3. November Präsidentschaftswahlen statt. Auf eine Frage nach der Spaltung des Landes - die Kritiker Trump und seiner hitzigen Rhetorik anlasten - sagte der Präsident: "Es gibt eine Spaltung, das steht außer Frage. Politiker müssen in der Lage sein, zivilisiert zu sein. Wenn sie es nicht sind, muss man sich wehren."

Er warf den "radikalen linken Demokraten" vor, die Spaltung verursacht zu haben. Trump sagte aber auch: "Ich denke, dass das Land viel vereinter ist, als die Menschen denken."

Trump rechnet mit Biden als Herausforderer
Welcher Kandidat der Demokraten dabei gegen Trump antreten wird, steht noch nicht fest. Seit den Vorwahlen am "Super Tuesday" liegt Ex-Vizepräsident Joe Biden im Kandidatenrennen vor Bernie Sanders. Nach dem Rückzug von Senatorin Elizabeth Warren am Donnerstag bewirbt sich außerdem nur noch die chancenlose Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard.

Trump rechnet eigenen Angaben zufolge damit, dass er gegen Biden antreten wird. Er habe sich mental eigentlich schon auf den "Kommunisten" Sanders eingestellt, sagte Trump. Nun sehe es aber danach aus, als ob der "schläfrige Joe" das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten machen würde. "Und ich sage nur: Wie ist das passiert?"

Scranton ist der Geburtsort Bidens. Pennsylvania ist ein sogenannter Swing State, der weder den Demokraten noch den Republikanern klar zuzuordnen ist. Diese Bundesstaaten können bei einem knappen Rennen bei der Präsidentschaftswahl ausschlaggebend werden. Trump hatte Pennsylvania bei der Wahl 2016 mit einem Vorsprung von nur etwas mehr als 44.000 der insgesamt rund sechs Millionen Stimmen vor seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton gewonnen.

spiegel


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