Die wichtigsten Entwicklungen zum Coronavirus

  10 März 2020    Gelesen: 1082
  Die wichtigsten Entwicklungen zum Coronavirus

Zum ersten Mal seit Ausbruch der Coronavirus-Krise in China ist Staatschef Xi Jinping in die besonders betroffene Stadt Wuhan gereist - ein symbolischer Besuch. Alle wichtigen Entwicklungen zu Sars-CoV-2 im Überblick.

Chinas Präsident besucht Wuhan
04.26 Uhr: Die Stadt Wuhan gilt als Zentrum der Corona-Epidemie in China und ist seit Ende Januar weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Nun ist Staatspräsident Xi Jinping überraschend in die Elf-Millionen-Einwohner-Stadt gereist - es ist sein erster Besuch dort seit Beginn der Epidemie. Der Besuch diene der "Inspektion der Arbeit zur Vorbeugung und Kontrolle der Epidemie", berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die "New York Times" wertet den Besuch als "Zeichen des Vertrauens" und als "starkes Zeichen, dass die Regierung glaubt, das Schlimmste überstanden zu haben".

In Wuhan und der umliegenden Provinz Hubei wurden allein 67.000 Infektionen und rund 3000 Todesfälle gezählt.

Lindner: "Es sollte ein Recht auf Homeoffice geben"
04.15 Uhr: Angesichts des sich ausbreitenden Coronavirus verlangt der FDP-Vorsitzende Christian Lindner, das Arbeiten im Homeoffice unbürokratisch zu ermöglichen. "Viele Menschen möchten aus Sorge vor einer Ansteckung zurzeit lieber von Zuhause aus arbeiten." Ohnehin sollten gesetzliche Hürden für mobiles Arbeiten generell gesenkt werden, nicht nur in Krisenzeiten, sagte Lindner der Nachrichtenagentur dpa. "Es sollte ein Recht auf Homeoffice geben, sofern dem keine betrieblichen Belange entgegenstehen. Der öffentliche Dienst als Arbeitgeber sollte vorangehen und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offensiv Möglichkeiten zum Homeoffice ermöglichen."

China meldet bislang niedrigsten Anstieg neuer Infektionen
03.50 Uhr: Mit nur noch 19 neu nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen haben Chinas Behörden den niedrigsten Anstieg seit Beginn der täglichen Berichte über die Epidemie vor sieben Wochen gemeldet. Laut der offiziellen Statistik haben sich damit insgesamt 80.754 Menschen in Festlandchina mit dem Coronavirus infiziert. Fast 60.000 Personen haben die Krankenhäuser wieder verlassen.

Die Zahl der Todesfälle in Festlandchina stieg den Angaben zufolge um 17 auf nun insgesamt 3136. Einen so niedrigen Anstieg pro Tag haben die Behörden in China seit sechs Wochen nicht gemeldet. Inwieweit die offizielle Statistik die wahre Lage widerspiegelt und wie hoch die Dunkelziffer ist, ist allerdings unklar. Seit einer Änderung der Zählweise Mitte Februar hat sich der täglich berichtete Anstieg der neuen Infektionen mit dem Sars-CoV-2 genannten Virus und der Todesfälle in der amtlichen Auflistung deutlich reduziert.

Österreich ruft seine Bürger zur Rückkehr aus Italien auf
03.16 Uhr: Österreichs Außenministerium hat an die Bürger des Landes appelliert, aus Italien zurückzukommen. "Österreichischen Reisenden wird dringend nahegelegt nach Österreich zurückzukehren", heißt es auf der Website des Ministeriums. Hintergrund ist die Entscheidung der Regierung in Rom, die Sperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit auf das gesamte Land auszuweiten: Rund 60 Millionen Menschen können sich von Dienstag an nicht mehr frei bewegen. Es gebe keine Zeit zu verlieren, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, sagte Premierminister Giuseppe Conte am Montagabend. Internationale Zug- und Flugverbindungen sowie der öffentliche Nahverkehr sollen nicht ausgesetzt werden. Mit Bezug auf das Ausland "ändere sich nichts", sagte Conte.

Trump hat noch keinen Coronavirus-Test gemacht 
03.01 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat sich noch nicht auf das Coronavirus testen lassen. Das teilte das Weiße Haus mit, nachdem zuvor entsprechende Fragen auf einer Pressekonferenz unbeantwortet geblieben waren. Trump habe weder einen längeren engen Kontakt mit bestätigten Covid-19-Patienten gehabt noch irgendwelche Symptome, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses. "Präsident Trump befindet sich weiter in hervorragender Gesundheit und sein Arzt wird ihn weiterhin genau überwachen."

Zuletzt hatten mehrere hochrangige republikanische Politiker angekündigt, sich als Vorsichtsmaßnahme freiwillig in Quarantäne zu begeben, nachdem sie vor einigen Tagen bei einer Konferenz in Washington mit einem späteren Covid-19-Patienten in Kontakt gekommen waren. Zwei dieser Republikaner wiederum waren in den vergangenen Tagen auch mit Trump selbst in Kontakt.

Erste Fälle in Panama und der Mongolei
02.49 Uhr: In der Mongolei ist erstmals bei einer Person das Coronavirus nachgewiesen worden. Es handelt sich nach Angaben des Katastrophenschutzes um einen französischen Staatsbürger, der über Moskau eingereist sei. Insgesamt seien 120 Menschen identifiziert worden, die in engem Kontakt mit der Person gestanden hätten.

Auch das Gesundheitsministerium in Panama meldete einen ersten Fall im Land: Eine 40-jährige Frau sei positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Sie war zuvor in Spanien gewesen und hatte nach ihrer Rückkehr am Montag erste Symptome gezeigt, hieß es. Sie habe mit Fieber und Husten ein Krankenhaus aufgesucht. Inzwischen sei sie aber wieder nach Hause geschickt worden.

Düsseldorfs Oberbürgermeister kritisiert Spahns Absagen-Forderung
01.20 Uhr: In der Debatte über mögliche Absagen von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen wegen des Coronavirus hat Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) die Zahl als "ziemlich willkürlich" bezeichnet. Das sagte er der "Rheinischen Post".

Geisel reagierte damit auf die Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Veranstaltungen in dieser Größenordnung nicht stattfinden zu lassen. "Dann müsste man auch den Betrieb von Großmärkten schließen, in denen sich über 1000 Kunden aufhalten", sagte Geisel.

Kreuzfahrtschiff "Grand Princess" legt in Oakland an
01.13 Uhr: An Bord der "Grand Princess" ist bei mehreren Menschen das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Nachdem das Kreuzfahrtschiff vergangenen Mittwoch vor der Küste Kaliforniens gestoppt worden war, hat es nun im Hafen von Oakland angelegt. Nach und nach soll nun ein Großteil der rund 3500 Menschen von Bord des Schiffes gebracht werden. Laut US-Medien sollen die Passagiere in Krankenhäuser, auf Armee-Gelände oder in ihre Wohnungen und Häuser gebracht werden, wo sie mindestens 14 Tage lang unter Quarantäne bleiben müssen.

US-Vizepräsident Mike Pence sagte am Montagabend in Washington, bis zum Ende des Tages sollten zunächst Passagiere aus Kalifornien an Land gebracht werden, später dann andere. Die Crew solle auf dem Schiff in Quarantäne gehen.

Bei 21 Menschen an Bord - 19 Crewmitgliedern und zwei Passagieren - war das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. US-Soldaten hatten per Hubschrauber Testkits an Bord gebracht.

Japans Börse eröffnet im Minus
01.09 Uhr: Asiens Leitbörse in Tokio hat am Dienstag in Folge der massiven Verluste in New York weiter an Boden verloren. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte anfangs um mehr als 660 Punkte ab, konnte dann jedoch wieder aufholen. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn notierte das Börsenbarometer einen Abschlag von noch 282,15 Punkten oder 1,4 Prozent bei 19 416,61 Zählern. Hintergrund für die Verluste sind die wachsenden Sorgen über die Folgen des Coronavirus auf die globale Wirtschaft.

DIW-Konjunkturchef erwartet Rezession in Deutschland
01.00 Uhr: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht von einer Rezession in Deutschland wegen der Coronavirus-Epidemie aus. Darunter werde auch die Beschäftigung leiden, sagte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen der Funke Mediengruppe. "Dies betrifft vor allem den Aufbau der Belegschaft in der Industrie. Wahrscheinlich wird hier die Stammbelegschaft zwar gehalten, aber kaum mehr Zeitarbeit nachgefragt werden. Im Bereich der Dienstleistungen ist auch ein Stellenabbau denkbar." Die von der Regierung in Aussicht gestellten Hilfen wie die Liquidität der Unternehmen und Ausweitung des Kurzarbeitergeldes hätten sich in der Finanzkrise bewährt.

spiegel


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