Sanders sagte am Sonntagabend (Ortszeit) in einem TV-Duell mit seinem Konkurrenten Joe Biden, Trump müsse jetzt sofort "der Mund verboten" werden. Mit seinem "Geplapper" verbreite er falsche Informationen und verunsichere die Bevölkerung. Er untergrabe zugleich die Bemühungen von Ärzten und Wissenschaftlern, den Menschen zu helfen.
Biden verglich die Coronavirus-Krise mit einem "Krieg". Er forderte deswegen, die US-Armee einzusetzen, um die Pandemie einzudämmen.
Das TV-Duell des Mitte-Politikers Biden und des linksgerichteten Senators Sanders wurde von der Corona-Krise überschattet. Beide wollten zwei Tage vor der nächsten Vorwahlrunde der oppositionellen Demokraten Wähler von sich überzeugen. Die Debatte wurde wegen des Coronavirus ohne Zuschauer ausgetragen und von Phoenix im Bundesstaat Arizona in die Hauptstadt Washington verlegt.
In den USA wurden bereits mehr als 3200 Infektionen mit dem Coronavirus und 62 Tote gemeldet. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings deutlich höher liegen: Bislang fehlt es in dem Land an Tests. Trump hatte am Freitag den nationalen Notstand ausgerufen und will die Zahl der verfügbaren Tests massiv erhöhen.
Das Krisenmanagement des Präsidenten ist stark kritisiert worden. Ihm wird vorgeworfen, die Gefahr durch das Virus lange kleingeredet zu haben. Trump äußerte sich in der Krise zudem wiederholt irreführend und missverständlich.
Biden ist nach einer Reihe von Vorwahl-Erfolgen klarer Favorit auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Er hat inzwischen einen deutlichen Vorsprung an Delegierten, die bei einem Parteitag im Juli den Herausforderer Trumps nominieren sollen.
Am kommenden Dienstag kann Biden diesen Vorsprung noch ausbauen: Dann wird - trotz des Coronavirus - in den vier Bundesstaaten Arizona, Florida, Illinois und Ohio gewählt. Umfragen sahen Biden vor der Debatte in allen vier Staaten weit vor Sanders. Verteilt werden am Dienstag insgesamt 577 der 3979 Parteitagsdelegierten.
AFP.com
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