Papst sagt Drogenkartellen den Kampf an

  17 Februar 2016    Gelesen: 929
Papst sagt Drogenkartellen den Kampf an
Rund 100.000 Menschen sind in den vergangenen zehn Jahren in Mexiko alleine im Zusammenhang mit Drogengewalt ums Leben gekommen. Bei seinem Besuch in dem Land spricht Papst Franziskus vor 85.000 Jugendlichen und sagt einen alles entscheidenden Satz.
Papst Franziskus hat während einer Rede vor jungen Menschen in der Unruheregion Michoacán Franziskus die Jugend Mexikos aufgefordert, sich von den mörderischen Drogensyndikaten fernzuhalten. Zuvor hatte der Pontifex auch von seiner eigenen Kirche mehr Mut im Kampf gegen Gewalt und Verbrechen verlangt.

"Jesus Christus würde uns nie dazu einladen, Auftragsmörder zu werden", sagte Franziskus in einem Stadion vor rund 85.000 Jugendlichen in der regionalen Hauptstadt Morelia. Es sei eine Lüge, dass die einzige Möglichkeit für den Nachwuchs sei, sich in die Hände des Drogenhandels zu begeben, fügte der 79-Jährige hinzu. Der argentinische Jesuit riet seinem jungen Publikum auch, sich nicht von der Versuchung blenden zu lassen, schöne Autos oder Markenklamotten zu besitzen.

Das westlich gelegene Michoacán ist eine Station auf der mehrtägigen Mexiko-Reise des Papstes. Der Bundesstaat gilt als einer der gewalttätigsten des Landes, das seit Jahren unter einem verheerenden Drogenkrieg leidet. In Michoacán sind Drogensyndikate wie die sogenannten Tempelritter oder das Kartell Jalisco Nueva Generación aktiv. Nach Schätzungen sind in Mexiko in den vergangenen zehn Jahren rund 100.000 Menschen in Zusammenhang mit der Drogengewalt ums Leben gekommen.

Bereits nach seiner Ankunft in Michoacán am Vormittag hatte der Papst zum entschlossenen Widerstand gegen den Drogensumpf in Mexiko aufgerufen. Die Gesellschaft könne es sich nicht leisten, vor Gewalt und Korruption zu kapitulieren, sagte Franziskus vor 22.000 Menschen in einem anderen Stadion. Die örtliche katholische Kirche ermunterte Franziskus, sich nicht in ihren Sakristeien zu "verschanzen". Der Argentinier sprach überwiegend vor katholischen Geistlichen. Am Mittwoch wurde der Papst in Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA erwartet. Zum Abschluss seiner Mexiko-Reise will er dort eine Haftanstalt besuchen. Geplant ist auch eine Messe, die live in die benachbarte US-Stadt El Paso übertragen werden soll. Danach soll der Papst nach Rom zurückfliegen.

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