"Nichts ist wichtiger als die Gesundheit und Sicherheit unser Athleten und der Weltgemeinschaft", begründeten das kanadische Olympische Komitee und das kanadische Paralympische Komitee am Sonntag (Ortszeit) in einer gemeinsamem Erklärung ihren Beschluss.
Die kanadische Entscheidung erhöht den Druck auf das Internationale Olympische Komitee (IOC), die für den Zeitraum vom 24. Juli bis 9. August geplanten Olympischen Sommerspiele zu verlegen. Das IOC hatte zuvor am Sonntag angekündigt, innerhalb von vier Wochen über eine mögliche Verschiebung der Spiele zu entscheiden. Eine vollständige Absage des Großereignisses schloss IOC-Präsident Thomas Bach in einem Brief an die Sportler jedoch aus.
Das australische Olympische Komitee erklärte seinerseits jedoch bereits, es sei "klar", dass die Spiele nicht im Juli beginnen könnten. Der australische Komitee-Chef Matt Carroll betonte, für die Athleten müsse die Priorität auf ihrer Gesundheit und der ihrer Familien liegen.
Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe räumte unterdessen erstmals öffentlich ein, dass eine Verschiebung der Spiele denkbar sei. Abe sagte bei einem Treffen mit japanischen Parlamentariern, er bekenne sich zwar nach wie vor zur Veranstaltung "vollständiger" Sommerspiele. Doch zum Schutz der Gesundheit der Athleten "könnte es unvermeidbar werden, dass wir eine Entscheidung zur Verschiebung treffen".
Ebenso wie Bach schloss Abe eine vollständige Absage der Spiele jedoch aus - dies sei "keine Option", sage der japanische Regierungschef. Die Entscheidung über die Spiele liegt beim IOC. Der Druck auf die Organisation war zuletzt gewachsen: Bereits mehrere wichtige nationale Verbände, darunter auch der mächtige US-Leichtathletikverband, forderten eine Verschiebung. Zahlreiche andere sportliche Großereignisse wie die für Juni/Juli geplante Fußball-Europameisterschaft wurden wegen der Corona-Krise bereits verschoben.
AFP.com
Tags: