Er traf am Montag in der Hauptstadt Kabul ein, wie mitreisende Journalisten berichteten. Pompeo soll dort den Präsidenten Ashraf Ghani sowie dessen Erzrivalen Abdullah Abdullah treffen, die seit der Wahl im vergangenen Jahr beide die Präsidentschaft für sich beanspruchen.
Die afghanische Regierung und die Taliban hatten am Samstag erste Gespräche über die Modalitäten eines Gefangenenaustauschs geführt. Der Gefangenenaustausch ist zentraler Bestandteil des Ende Februar geschlossenen Abkommens zwischen den USA und den Taliban zur Beendigung ihres jahrelangen bewaffneten Konflikts. Weil die afghanische Regierung und die Taliban in dieser Frage aber uneins sind, wurde dieser Punkt bislang nicht umgesetzt.
Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, schrieb am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter, eine Vereinbarung zum Gefangenenaustausch müsse "so bald wie möglich" getroffen werden. Die gegenwärtige Coronavirus-Pandemie erschwere diplomatische Kontakte.
Das Abkommen zwischen den USA und den Taliban sieht vor, dass bis zu 5000 gefangene Taliban-Kämpfer freikommen und bis zu tausend verschleppte afghanische Soldaten. Davon abgesehen vereinbarten die USA und die Taliban, dass die USA in einem ersten Schritt ihre Truppenstärke in Afghanistan binnen 135 Tagen von mehr als 12.000 auf 8600 reduzieren und fünf der etwa 20 Stützpunkte in dem Land schließen.
Im Gegenzug sollen die Taliban Garantien geben, dass sie die Terrormiliz Al-Kaida und die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen sowie Friedensverhandlungen mit der afghanischen Regierung in Kabul beginnen. Sollten sich die Taliban an ihre Verpflichtungen halten, wollen die USA in 14 Monaten all ihre Truppen und die ihrer Verbündeten abziehen. Mit einem Teilabzug aus Afghanistan haben die USA inzwischen bereits begonnen.
AFP.com
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