Zahl der Organspenden ist gestiegen

  11 April 2020    Gelesen: 859
Zahl der Organspenden ist gestiegen

In Deutschland gab es Anfang 2020 mehr Organspenden als noch ein Jahr zuvor - trotz des Beginns der Coronakrise. Die Deutsche Stiftung Organtransplatation spricht von einem "positiven Zeichen".

Die Zahl der Organspenden in Deutschland hat einem Medienbericht zufolge in den ersten drei Monaten des Jahres zugenommen. Wie die "Augsburger Allgemeine" unter Berufung auf Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) berichtet, spendeten im ersten Quartal 2020 insgesamt 260 Menschen postmortal ihre Organe. Das entspricht einem Zuwachs von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im gesamten Jahr 2019 hatten laut DSO-Angaben 932 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe für eine Transplantation gespendet.

"Wir sehen die Entwicklung als positives Zeichen", sagte Axel Rahmel, der Medizinische Vorstand der Stiftung, der Zeitung. Rahmel bezeichnet 2019 als "weichenstellendes Jahr" für die Organspende. Als "Fundament für die positive Entwicklung" sieht er das "Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende", das am 1. April 2019 in Kraft getreten war.

Doch auch die öffentliche Diskussion über eine Organspende-Reform um den Jahreswechsel herum hatte offenbar einen Effekt: Im Januar jedenfalls habe sich die Zahl der Organspendeausweise, die in jenem Monat bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bestellt wurden, auf rund 740.000 verdoppelt, betonte Rahmel. 

Der Bundestag hatte Mitte Januar eine moderate Neuregelung beschlossen: Menschen in Deutschland sollen demnach auch künftig nicht automatisch als Organspender gelten. Allerdings soll eine stärkere Aufklärung mehr Bürger zu konkreten Entscheidungen für eine Spende bewegen.

Die Coronakrise hat Folgen für die Organspende
Auf das Thema Coronavirus angesprochen sagte Axel Rahmel der "Augsburger Allgemeinen", dass die Zahl der Organspender im März hierzulande in etwa auf dem Niveau des Vorjahrs gelegen habe. In den europäischen Nachbarländern allerdings, "insbesondere denen, die eine hohe Zahl von Covid-19-Patienten aufweisen", habe es einen Negativtrend gegeben.

Die Untersuchungen vor Organspenden seien in Deutschland erweitert worden, so Rahmel: "Neben den üblichen Tests sind eine sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte in Bezug auf Covid-19-Risiken sowie ein negativer Sars-CoV-2-PCR-Befund Voraussetzung für eine Organspende." Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen und Risikoabwägungen würden für den Empfänger gelten, wobei nun auch das Risiko einer möglichen Covid-19-Infektion nach der Transplantation berücksichtigt werden müsse.

spiegel


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