China fordert "Labor"-Beweis von den USA

  05 Mai 2020    Gelesen: 854
  China fordert "Labor"-Beweis von den USA

Die US-Regierung ist sich sicher: Das Coronavirus stammt aus einem chinesischen Labor, und die Behörden der Volksrepublik bemühen sich, das zu vertuschen. Chinesische Staatsmedien weisen die Vorwürfe zurück. Kanadas Präsident warnt derweil vor zu schnellen Schlüssen.

Chinesische Staatsmedien haben die Vorwürfe der US-Regierung über eine Vertuschung in der Corona-Krise und den Ursprung des Virus als "grundlose Beschuldigungen" zurückgewiesen. Es sei eine Strategie, von der eigenen "Unfähigkeit" im Kampf gegen die Pandemie abzulenken, kommentierte beispielsweise die Zeitung "Global Times", die vom kommunistischen Parteiorgan "Volkszeitung" herausgegeben wird.

Die Äußerungen des US-amerikanischen Außenministers Mike Pompeo, Geheimdienste gingen "signifikanten" Belegen nach, dass das Virus aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan stamme, nannte das Blatt einen "Bluff". "Die Wahrheit ist, dass Pompeo keinerlei Beweise hat." Wenn es sie gäbe, sollten die USA die Belege Forschungsinstituten und Wissenschaftlern geben, damit diese sie prüfen könnten.

Ziel der US-Regierung sei es, China nun die Schuld für die Pandemie zu geben, um die öffentliche Meinung so zu manipulieren und "Klagen wegen Amtspflichtverletzung" hinsichtlich der eigenen Reaktion auf die Pandemie zu entgehen. "Das ultimative Ziel ist es jetzt, die Wahl zu gewinnen", schrieb der Kommentator zu den Anstrengungen von Präsident Donald Trump, im November eine zweite Amtszeit zu erreichen.

Trudeau warnt vor voreiligen Schlüssen

Zu der Theorie, dass das Virus aus dem Labor in Wuhan stammen könnte, sagte Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau nach Angaben nationaler Medien, es sei "zu früh, um feste Schlüsse zu ziehen". Kanada ist Mitglied der Geheimdienstallianz "Five Eyes" mit den USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland.

Die australische Zeitung "Saturday Telegraph" hatte zuvor über ein Geheimpapier der Gruppe berichtet, in dem schwere Vorwürfe gegen China erhoben wurden. Das Dossier beklage Vertuschung und weise auf riskante Forschungsarbeiten in dem Labor in Wuhan hin. Es erwähnt auch die Differenzen in dem Geheimdienstbündnis über den Verdacht, dass das Virus wirklich aus dem Labor stammen könnte.

Wissenschaftler halten es für viel wahrscheinlicher, dass Sars-CoV-2 von Fledermäusen über ein anderes Tier und durch den Wildtierhandel auf den Menschen übertragen wurde. China hatte im März den Handel mit wilden Tieren verboten. Experten haben auch nachgewiesen, dass das Virus nicht künstlich erzeugt wurde, sondern natürlichen Ursprungs ist, wie vergangene Woche auch die US-Geheimdienste bestätigt hatten.

ntv


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