Fast drei Wochen rätselte die Welt über den Verbleib von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Ausländische Medien spekulierten bereits über seinen Tod, als der Diktator plötzlich wieder in der Öffentlichkeit auftrat. Am vergangenen Freitag zeigte sich Kim den nordkoreanischen Staatsmedien bei der Zeremonie zur Fertigstellung einer Düngemittelfabrik nördlich der Hauptstadt Pjöngjang.
Doch im Internet sorgen Fotos von der Veranstaltung für Spekulationen. So äußert die chinesische Menschenrechtsaktivistin Jennifer Zeng Zweifel, ob die Bilder wirklich Kim Jong Un zeigen. Dazu veröffentlichte die 53-Jährige auf Twitter mehrere Fotos, die auf äußerliche Unterschiede an Zähnen, Ohren und Nase hinweisen. Andere Twitter-Nutzer äußern die Vermutung, Kim habe sich einer Schönheitsoperation unterzogen oder sei tot und deshalb durch einen Doppelgänger ersetzt worden.
Kim leitete noch am 11. April ein Parteitreffen in Pjöngjang. Schon vier Tage später fehlte er aber bei den öffentlichen Geburtagsfeierlichkeiten seines verstorbenen Großvaters Kim Il Sung. Anschließend schien er für beinahe drei Wochen wie vom Erdboden verschluckt. Es kursierten Gerüchte, er sei ernsthaft erkrankt. Die Rede war von einer Herzoperation - Kim gilt als starker Raucher und ist extrem übergewichtig. Schon sein Vater Kim Jong Il soll herzkrank gewesen sein und an Diabetes gelitten haben.
Dass Kim Jong Un zu seinem Schutz Doppelgänger beschäftigt, ist kein Geheimnis. Vor drei Jahren tauchten Videos auf, die den Diktator zeigen, wie er sich am Rande eines Raketentests mit mehreren Doppelgängern unterhält. Auch Kim Jong Il soll zu Lebzeiten auf Doubles gesetzt haben - unter anderem auch beim Besuch von US-Präsident Bill Clinton in Pjöngjang im Jahr 2009.
Bereits 2014 war Kim für längere Zeit von der Bildfläche verschwunden. Als er sechs Wochen später wieder auftauchte, nutzte er einen Gehstock. Der südkoreanische Geheimdienst berichtete damals, Kim habe sich eine Zyste am Knöchel entfernen lassen.
ntv
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