Gewerkschaft fürchtet Kahlschlag bei Bahn

  17 Mai 2020    Gelesen: 562
Gewerkschaft fürchtet Kahlschlag bei Bahn

Bereits vor der Corona-Krise fehlten der Deutschen Bahn für dieses Jahr mehrere Milliarden Euro. Nach Einschätzung der Eisenbahngewerkschaft EVG wird der Konzern die Folgen der Pandemie "auf dem Rücken der Beschäftigten" austragen. Die Interessenvertretung sieht Tausende Stellen bedroht.

Die Eisenbahngewerkschaft EVG sieht bei der Deutschen Bahn wegen der Corona-Krise mehr als 10.000 Arbeitsplätze gefährdet. "Es droht ein dramatischer Stellenabbau", sagte der amtierende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel der Zeitung "Bild am Sonntag". "Die Deutsche Bahn AG will im Gegenzug für staatliche Hilfen etwa fünf Milliarden Euro, davon etwa 2,25 Milliarden beim Personal, einsparen", führte er aus.

"Die Umsetzung dieser Vereinbarung zwischen dem Konzern und der Bundesregierung heißt im Klartext: Abbau von weit über 10.000 Stellen bei der Deutschen Bahn im gesamten Bundesgebiet." Hommel warnte vor "einer knallharten Sparpolitik auf dem Rücken der Beschäftigten mit einer Halbierung der Ausbildungsplätze und einem Stopp der dringend benötigten Neueinstellungen".

Die Bahn beschäftigt laut ihrer Internetseite rund 211.000 Mitarbeiter in Deutschland. Dem Staatskonzern fehlten bereits vor der Corona-Krise mehrere Milliarden Euro allein für dieses Jahr. Bis 2024 wird mittlerweile ein Bedarf von bis zu 13,5 Milliarden Euro geschätzt, wie aus einem Papier von Bahn, Verkehrs- und Wirtschaftsministerium hervorging. Bis zu sieben Milliarden soll demnach der Steuerzahler per Kapitalerhöhung beisteuern.

Quelle: ntv.de, jki/rts


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