Nordkorea will nach eigenen Angaben seine atomare Schlagkraft erhöhen. Machthaber Kim Jong Un habe ein erweitertes Treffen der Militärkommission der Arbeiterpartei geleitet, bei dem eine "neue Politik für den weiteren Ausbau der nuklearen Abschreckung des Landes" dargelegt worden sei, berichten die Staatsmedien. Dabei seien auch "entscheidende Maßnahmen" getroffen worden, "um die Feuerkraft der Artilleriegeschütze der Koreanischen Volksarmee erheblich zu erhöhen". Auch sei darüber diskutiert worden, die strategischen Streitkräfte "in höchste Alarmbereitschaft" zu versetzen.
Wie die neue Politik aussieht, war unklar. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. Die Nuklearverhandlungen mit den USA kommen seit dem Gipfeltreffen zwischen beiden Ländern im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran.
Die Mitteilung der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA kommt kurz nach einem Bericht der "Washington Post", wonach die USA erstmals seit 1992 als Warnung an Russland und China einen Atomtest in Erwägung gezogen haben sollen. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump habe diese Möglichkeit bei einem Treffen am 15. Mai diskutiert, zitierte das Blatt einen ranghohen Regierungsmitarbeiter sowie zwei ehemalige US-Beamte.
Der Leiter der Nichtregierungsorganisation Arms Control Association, Daryl Kimball, hatte der "Washington Post" gesagt, eine solche Entscheidung würde wahrscheinlich die Verhandlungen mit Kim stören, "der sich möglicherweise nicht mehr gezwungen sieht, sein Moratorium für Atomtests einzuhalten".
Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa
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