Mehrheit der EU-Bürger optimistisch für die Zukunft

  28 Mai 2020    Gelesen: 705
Mehrheit der EU-Bürger optimistisch für die Zukunft

Das "Optimismus-Paradox" haben die Forscher der Bertelsmann Stiftung ihre Studie getauft: Eine Mehrheit der Europäer blickt positiv in die eigene Zukunft. Die Zukunft des eigenen Landes sehen sie weniger zuversichtlich.

Die Zukunft des eigenen Landes bewerten die Bürgerinnen und Bürger der EU deutlich anders als ihre persönliche Zukunft. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hat festgestellt, dass es in jedem Land das sogenannte "Optimismus-Paradox" gibt. Die Menschen blicken positiv auf die eigene Zukunft, aber negativ auf die des Landes.

"Dieses Optimismus-Paradox gilt - wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt - in allen EU-Mitgliedstaaten", heißt es in einer Mitteilung der Stiftung. Die menschliche Tendenz, in die eigene Kraft mehr Vertrauen zu setzen als in die der Gesellschaft, habe politische Auswirkungen, die sich gerade während der Corona-Pandemie deutlich beobachten ließen, schreiben die Autoren.

In Spanien und Deutschland ist "Optimismus-Paradox" besonders stark ausgeprägt
"Die Deutschen fallen durch ihr hohes Vertrauen in die eigene Kraft bei besonderer Verzagtheit hinsichtlich der Zukunft Deutschlands auf", so Isabell Hoffmann, Europa-Expertin der Bertelsmann Stiftung und Studienleiterin des Programms "eupinions".

  • 65 Prozent der Deutschen blicken demnach optimistisch in die eigene Zukunft,
  • aber nur 44 Prozent schätzen die Zukunft der Bundesrepublik optimistisch ein.

"Nur in Spanien ist der Widerspruch zwischen persönlicher und gesellschaftlicher Erwartungshaltung ähnlich stark ausgeprägt wie in Deutschland", erklärt Hoffmann.

Für die Studie wurden Ende 2019 - also vor der Coronakrise - repräsentativ knapp 13.000 EU-Bürger befragt. Die Autoren gehen davon aus, dass die aktuelle Lage den negativen Trend verstärkt. Selbst wenn die Bürger mit dem Krisenmanagement ihrer Regierungen zufrieden sind, dürfte sich der gesellschaftliche Pessimismus vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Folgen der Krise verstärken.

spiegel


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