Bayern-Vorstand Oliver Kahn blickt mitten in der Corona-Krise mit gehöriger Skepsis auf den Transfermarkt im Fußball. Der 50-Jährige schloss sogar den Verzicht auf Spielereinkäufe beim deutschen Rekordmeister in diesem Sommer nicht aus. "Das könnte eine Option sein", sagte Kahn am Sonntagabend in der Sendung "Sky 90".
"Wir haben durch den Ausbruch dieser Krise gesehen, wie verletzlich dieses System Profifußball ist. Ich glaube, dass sich viele Vereine, auch viele europäische Vereine, sehr viele Gedanken machen. Wie geht das Ganze nach Corona weiter? Und was bedeutet das finanziell?", sagte der designierte Vorstandsvorsitzende des FC Bayern.
Bei dem als Neuzugang gehandelten Nationalspieler Leroy Sané von Manchester City und dem ebenfalls immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebrachten Leverkusener Kai Havertz antwortete Kahn grundsätzlich: "Da wäre ich ganz vorsichtig, jetzt über irgendwelche Transfers nachzudenken im größeren Millionenbereich, weil im Moment sind erstmal ganz andere Dinge zu bewältigen, bevor dieser Markt - wenn überhaupt - wieder anspringen wird und da überhaupt Größeres passiert. Im Moment bin ich da eher skeptisch."
Bei Sané, der nur noch ein Jahr in Manchester unter Vertrag steht, wurde zuletzt bereits über eine Ablöse von 40 bis 50 Millionen Euro spekuliert. "Ich wehre mich dagegen, auch bei 30 oder 40 Millionen, egal für welchen Spieler, dass das Peanuts oder kleinere Summen wären in der heutigen Zeit", sagte Kahn. Man müsse sich zudem vermehrt über Personalkosten nachdenken. "Wir sind im Moment sehr gut beraten, da eine gewisse Vorsicht walten zu lassen, bevor man da zu arg ins Risiko geht", sagte Kahn.
Aktuell ist der Bundesliga-Tabellenführer bemüht, nach Torwart Manuel Neuer und Angreifer Thomas Müller auch David Alaba und Thiago über 2021 hinaus zu binden. "Wir sind in Gesprächen mit beiden Spielern", sagte Kahn, der durchaus zuversichtlich ist: "Wir haben als FC Bayern gute Argumente, wenn man sich das im europäischen Kontext anschaut, die Spieler davon zu überzeugen, dass sie bei uns wissen, was sie haben."
Q uelle: ntv.de, ter/dpa
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