Todesursache sei ein Herz-Kreislauf-Stillstand infolge von "Druck auf den Nacken" während eines Polizeieinsatzes, heißt es in dem Autopsiebericht, der am Montag veröffentlicht wurde.
Als Todesart wurde "homicide" angegeben, was mit "Totschlag" oder "Tötungsdelikt" übersetzt werden kann. Zugleich wird in dem Autopsiebericht aber betont, dass es sich dabei nicht um eine rechtliche Einordnung von "Schuld oder Absicht" handele. Die Entscheidung darüber obliege der Justiz, nicht den Gerichtsmedizinern.
Laut offizieller Obduktion war Floyd herzkrank und litt an Bluthochdruck. Außerdem sei bei ihm eine "Fentanylvergiftung" sowie die vor kurzer Zeit erfolgte Einnahme von Methamphetaminen festgestellt worden.
Kurz zuvor war das Ergebnis einer Autopsie veröffentlicht worden, die Floyds Angehörige in Auftrag gegeben hatten. Diese stellte "Erstickung durch anhaltenden Druck als Todesursache" fest. Druck auf Floyds Nacken habe die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrochen; Druck auf Floyds Rücken habe eine Ausweitung der Lunge verhindert, sagte Anwalt Ben Crump am Montag in Minneapolis.
Der von der Familie beauftragte Mediziner Michael Baden wies unter anderem die behördlichen Angaben zu Vorerkrankungen der Herzkranzgefäße bei Floyd zurück.
Der Tod des 46-Jährigen bei seiner Festnahme hat landesweite Proteste und schwere Ausschreitungen ausgelöst. Er starb am Montag vergangener Woche, nachdem der weiße Polizist Derek Chauvin ihm fast neun Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte. Floyd klagte wiederholt, er könne nicht mehr atmen, der Polizist ließ aber nicht von ihm ab.
Ein Video des Vorfalls löste landesweit Entsetzen und Empörung aus. Das Video zeigt, dass drei Polizisten den 46-Jährigen, der bereits Handschellen trug, am Boden fixierten. Chauvin und drei weitere Polizisten wurden wegen des Vorfalls entlassen. Bislang wurde aber nur Chauvin festgenommen und von den Ermittlungsbehörden offiziell direkt für den Tod des Afroamerikaners verantwortlich gemacht. Die Ermittler legen ihm unter anderem Totschlag zur Last.
Wegen der seit Tagen anhaltenden Proteste und Ausschreitungen nach Floyds Tod verhängten dutzende Städte nächtliche Ausgangssperren, darunter die Hauptstadt Washington.
AFP.com
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