So habe ein Großteil der Geschäfte einfach die Anschaffung von Kartenlesegeräten verweigert. Viele Berufsgruppen wie beispielsweise Ärzte, Handwerker, Elektriker und Anwälte akzeptieren kaum bargeldlose Bezahlungen. Nur etwa jedes zweite Geschäft verfügt der Zeitung Kathimerini zufolge über Kartenlesegeräte, insgesamt seien dies rund 220.000 Stück. Die Regierung war davon ausgegangen, dass mindestens das Doppelte nötig wäre, um die versprochenen Mehreinnahmen wirklich generieren zu können.
Die Vorstöße für eine teilweise Beschränkung oder Abschaffung von Bargeld hatten sich in der jüngsten Vergangenheit weltweit gehäuft – auch Deutschland will einen ersten Schritt setzen und Bargeldzahlungen über 5.000 Euro verbieten. Die EZB wird die 500 Euro Note aus dem Verkehr ziehen.
In Griechenland zeigt sich, dass die Abschaffung von Bargeld in der Praxis unmöglich ist, wenn ein Staat erst einmal so am Boden liegt wie Griechenland nach der milliardenschweren Euro-Rettung. Denn das Misstrauen zwischen den Marktteilnehmern ist spätestens seit den Kapitalverkehrskontrollen so groß, dass kein Laden ungedeckte Schecks akzeptiert. Auch die Gebühren sind in dieser Situation erheblich – und werden nicht gezahlt. Außerdem ist die Anschaffung von Geräten ebenfalls vorzufinanzieren. Dem Pleite-Staat, der für die Bezahlung mit Kreditkarte Steuervergünstigungen anbietet, trauen die Bürger ohnehin nicht mehr – und sorgen dafür, dass die Wirtschaft mit Bargeld wenigstens auf Sparflamme weiterläuft.
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