Bei der Mehrzahl der Beschwerden ging es laut FSM um das Verbreiten verfassungsfeindlicher Kennzeichen oder Propagandamittel (201 Fälle). Nicht ganz so häufig waren Mitteilungen über Holocaustleugner (55 Fälle). Die Zunahme der Beschwerden steht nach Einschätzung des Vereins möglicherweise im Zusammenhang mit der steigenden Flüchtlingszahl in Deutschland. Es lasse sich aber nicht klar beantworten, ob es deutlich mehr rechtsradikale Inhalte im Internet gebe oder ob nur die Sensibilität gegenüber solchen Inhalte zugenommen habe.
Insgesamt registrierte die FSM 2015 einen Beschwerde-Rekord: So gingen 5448 Meldungen ein, nach 4949 im Jahr davor. 1542 Meldungen betrafen kinder- oder jugendpornografische Inhalte - 2014 waren es mit 1359 noch fast 200 weniger. Die FSM macht für Anstieg unter anderem die Verschärfung des deutschen Sexualstrafrechtes mitverantwortlich. Seit 2015 seien auch bestimmte Posendarstellungen strafbar, die vorher nur vom Jugendmedienschutzrecht erfasst worden seien.
Die "Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter" ist ein gemeinnütziger Verein und nach eigenen Angaben eine Selbstkontrolleinrichtung für den Bereich Telemedien, also Internet, Teletext und Mobilfunk. Der Verein engagiert sich für die Bekämpfung illegaler, jugendgefährdender und entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte in Online-Medien - dazu zählen unter anderem rechte Sprüche und rassistische Thesen.
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