Türkisches Skandalspiel: Rote Karte für den Schiedsrichter

  23 Februar 2016    Gelesen: 682
Türkisches Skandalspiel: Rote Karte für den Schiedsrichter
Die Partie zwischen Galatasaray Istanbul und Trabzonspor entwickelte sich zu einer Ausschlussorgie. Auch der Unparteiische sah Rot.
Die Fußball-Meisterschaftspartie zwischen Galatasaray Istanbul und Trabzonspor wird als Skandalspiel in die Geschichte eingehen. Referee Deniz Ates Bitnel gingen die Karten am Sonntag locker von der Hand, nach drei Platzverweisen standen die Gäste aus Trabzon nur noch mit sieben Feldspielern auf dem Rasen. Dann gab Bitnel beim Stand von 1:1 auch noch einen Strafstoß und die Stimmung kochte über.

Galatasaray-Kapitän Selcuk Inan verwandelte dem Elfmeter in der 89. Minute zum spielentscheidenden 2:1. Und Salih Dursun reichte es. Während seine Mitspieler im Rudel um den Schiedsrichter herum standen und protestierten, duckte sich der Rechtsverteidiger zwischen seinen Kollegen durch, riss Bitnel die Rote Karte aus der Hand, hob sie auf - und zeigte sie dem Schiedsrichter. Die Folge: Auch Salih sah Rot. Es war die insgesamt vierte.

"Gegen zwölf Mann spielen zu müssen, war eine Ungerechtigkeit. Ich habe die Karte gezeigt, damit der Gegner nur noch zu elft ist", sagte der aufmüpfige Spieler. "Salih Dursun hat heute dem türkischen Fußball die Rote Karte gezeigt", erklärte Trabzons Vereinspräsident Muharrem Usta. "Der Fußball in diesem Land muss sich ändern. Ab morgen wird alles anders sein."

"Schwarzer Abend"

Auf der Homepage des Vereins wird man jetzt mit einer Aufnahme der Szene begrüßt (https://azvision.az/redirect.php?url=http://www.trabzonspor.org.tr) betitelt mit "Schwarzer Abend für den türkischen Fußball". Einige Trabzonspor-Fans ließen ihren Ärger am Fußballverband TFF aus und protestierten in der Nacht vor dessen Bürogebäude in Trabzon. Auf Fernsehbildern der Nachrichtenagentur DHA waren an die Wände gesprühte Slogans und eingeschlagene Fenster zu sehen. Welche Strafen dem Verein und Salih Dursun nun drohen, ist ungewiss. Vom TFF gab es noch keine Stellungnahme

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