Die Industrieproduktion in der Eurozone ist wegen der Coronakrise so stark zurückgegangen wie noch nie. Im April stellten die Betriebe 17,1 Prozent weniger her als im Vormonat, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Die Gründe waren geschlossene Fabriken, unterbrochene Lieferketten und eine fehlende Nachfrage.
"Dies sind mit Abstand die größten monatlichen Rückgänge seit Beginn der Zeitreihe", teilte Eurostat weiter mit. Während der Finanzkrise 2008/09 fielen die Rückgänge mit drei bis vier Prozent deutlich milder aus. Allerdings war der Einbruch diesmal nicht so stark wie von Ökonomen befürchtet: Sie hatten mit einem Minus von 20 Prozent gerechnet.
Irland widersteht dem Abwärtstrend
In den einzelnen Euro-Ländern schrumpfte die Industrie in sehr unterschiedlichem Tempo. Die stärksten Rückgänge in der Produktion meldeten
- Luxemburg mit minus 43,9 Prozent,
- Italien mit einem Minus von 42,5 Prozent und die
- Slowakei mit minus 42 Prozent.
Auch in Deutschland fiel das Minus mit 21 Prozent überdurchschnittlich aus. Nur Irland stemmte sich erfolgreich gegen den Abwärtstrend und schaffte ein Wachstum von 5,5 Prozent.
Der Industriestaaten-Organisation OECD zufolge wird die Wirtschaft der Eurozone 2020 zwischen 9,1 und 11,5 Prozent schrumpfen. Dem soll sich im kommenden Jahr ein Wachstum von 3,5 bis 6,5 Prozent anschließen.
spiegel
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