Weniger als ein Drittel der bestellten Schutzmasken in Deutschland eingetroffen

  13 Juni 2020    Gelesen: 475
Weniger als ein Drittel der bestellten Schutzmasken in Deutschland eingetroffen

Von den etwa zwei Milliarden Atemschutzmasken, die das Bundesgesundheitsministerium weltweit eingekauft hat, sind bislang erst rund 600 Millionen in Deutschland angekommen.

Rund 1,5 Milliarden Masken müssten bis zum Herbst noch eintreffen: Einen entsprechenden Bericht der "Welt" bestätigte am Samstag ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Er betonte dabei: "Es gibt kein Maskenproblem in Deutschland." Die Versorgung sei gewährleistet.

Die Ware wurde größtenteils in China bestellt. Empfänger in Deutschland sind zum einen die Bundesländer, welche die Masken dann an die Krankenhäuser weitergeben, und zum anderen die Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, die sie an die niedergelassenen Ärzte verteilen.
Der Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Die Lager der Kassenärztlichen Vereinigungen sind voll, die Lager der Länder sind voll, wir können zum Teil gar nicht mehr anliefern." Der Eindruck, dass es wegen der ausstehenden Lieferungen einen Masken-Engpass gebe, sei falsch.

Bereits in einer Risikoanalyse aus dem Jahr 2012 sei auf die Bedeutung von medizinischem Schutzmaterial hingewiesen worden, schrieb die "Welt" weiter. Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion gehe aber hervor, dass die Bundesministerien zum Stichtag 31. Dezember 2019 lediglich rund 150.000 Masken mit dem FFP-Qualitätsstandard und 1,9 Millionen einfache OP-Masken bereitgehalten hätten.

"Die Antworten offenbaren ein Desaster bei der Versorgung mit Schutzausrüstungen", kritisierte FDP-Gesundheitsexperte Wieland Schinnenburg gegenüber der Zeitung. Zu Beginn der Corona-Pandemie seien gerade einmal 0,04 Prozent des Jahresbedarfs an Masken vorrätig gewesen.

AFP.com


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