Peking findet zweiten Corona-Infektionsherd

  15 Juni 2020    Gelesen: 867
Peking findet zweiten Corona-Infektionsherd

Nachdem wochenlang kaum Ansteckungen gemeldet wurden, hat China plötzlich wieder Dutzende neue Corona-Fälle. In Peking greift die Stadtverwaltung deshalb rigoros durch. Besorgniserregend ist, dass die neuen Infektionen nicht importiert sind, sondern aus der Hauptstadt selbst stammen.

In Peking werden wegen der erneuten vermehrten Ausbreitung des Coronavirus zehn weitere Stadtviertel abgeriegelt. Ein Vertreter der Stadtverwaltung sagte, mehrere neue Infektionsfälle seien auf einen Großhandelsmarkt im nordwestlichen Bezirk Haidian zurückzuführen. Deswegen würden der Markt und nahegelegene Schulen geschlossen sowie zehn Viertel der Gegend unter Quarantäne gestellt.

Am Samstag war in der chinesischen Hauptstadt bereits den Bewohnern von elf Wohngebieten im südlichen Bezirk Fengtai das Verlassen ihrer Wohnungen untersagt worden, nachdem sich dort das Coronavirus ausgebreitet hatte. Diese Fälle verfolgten die Behörden zu einem Großmarkt für frische Lebensmittel in Fengtai zurück, der ebenfalls geschlossen wurde.

Die chinesischen Behörden verzeichnet heute landesweit 49 neue Coronavirus-Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden, davon 36 in der Hauptstadt. Gestern waren landesweit 57 neue Ansteckungen registriert worden. Wegen des neuen Ausbruchs wurden Massentests in Peking gestartet.

China gilt als Ausgangsland der Pandemie. In der zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan waren Ende des vergangenen Jahres erste Fälle der Ansteckung von Menschen mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt worden. Durch dann seit Ende Januar verhängte strikte Ausgangsbeschränkungen wurde die Ausbreitung des Virus laut offiziellen Angaben weitgehend unter Kontrolle gebracht.

Bei der Mehrzahl der Infektionsfälle, die danach noch in der Volksrepublik festgestellt wurden, handelte es sich nach Angaben der Behörden um Chinesen, die aus dem Ausland zurückgekehrt waren. Dies ist nun aber bei den in den vergangenen Tagen aufgetretenen Ansteckungsfällen anders: Bei ihnen wurde das Virus innerhalb des Landes übertragen und nicht "importiert".

Quelle: ntv.de, mra/AFP


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