Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist nach Bayern gereist. Er besuche in Regensburg seinen kranken Bruder Georg Ratzinger, sagte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni. Es ist das erste Mal seit seinem Rücktritt im Jahr 2013, dass der mittlerweile 93 Jahre alte Benedikt zurück in seiner Heimat ist.
Zu seinem Bruder Georg hat Benedikt ein sehr enges Verhältnis. "Es ist vielleicht das letzte Mal, dass sich die beiden Brüder, Georg und Josef Ratzinger, in dieser Welt sehen", sagte Clemens Neck, Sprecher des Bistums Regensburg. Georg sei schwer krank, die Begegnung sei ein "Herzenswusch der beiden hochbetagten Brüder" und solle privat bleiben.
Der Papst emeritus sei am Donnerstagvormittag in München gelandet. Dort habe ihn Bischof Rudolf Voderholzer auf der Weiterfahrt nach Regensburg begleitet. Benedikt wohne im Priesterseminar.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte: "Wir freuen uns, dass er, der unserer Bischofskonferenz einige Jahre angehört hat, in die Heimat gekommen ist, wenngleich der Anlass ein trauriger ist."
Der emeritierte Papst wolle seinem Bruder, dessen Gesundheitszustand sich verschlechtert habe, nahe sein. Bätzing sagte, er heiße Benedikt XVI. mit großer Freude und Respekt in Deutschland willkommen. Papstsprecher Bruni sagte, neben Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein seien sein Arzt, eine Krankenschwester und der Vizechef der vatikanischen Gendarmerie nach Deutschland aufgebrochen.
Benedikt selbst ist körperlich schwach, aber nach Aussagen Gänsweins geistig noch fit. Er lebt zurückgezogen hinter Vatikanmauern in einem Kloster.
spiegel
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