Im niederländischen Den Haag ist eine Demonstration gegen Corona-Beschränkungen in Gewalt umgeschlagen. Die Polizei setzte eigenen Angaben zufolge am Sonntag in Den Haag berittene Beamte und Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein. Rund 400 Menschen seien festgenommen worden.
Die Demonstranten im Zentrum von Den Haag protestierten unter anderem gegen die Abstandsregel von 1,50 Metern. Viele von ihnen hielten sich an den Händen. Der Protest verlief Polizeiangaben zufolge zunächst friedlich, bis Fußballfans dann am nahe gelegenen Bahnhof Steine und Flaschen gegen Polizisten schleuderten.
Die Beamten versuchten eigenen Angaben zufolge, die Demonstranten auseinanderzutreiben. Zahlreiche Menschen, die trotz der Demonstrationsauflagen nicht gehen wollten, kesselte die Polizei demnach ein und nahm sie fest. Am Bahnhof seien zudem fünf Menschen wegen Steinewerfens festgenommen worden. Ein Teil der Festgenommenen sei bis zum Abend wieder freigelassen worden.
Bürgermeister Johan Remkes hatte die Demonstration zunächst verboten. Grund des Verbots waren nicht nur die geltenden Corona-Auflagen, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP meldete. Remkes habe zudem bereits vorab Ausschreitungen befürchtet, da die Polizei Informationen erhalten habe, dass "Unruhestifter" - darunter Fußballfans - an der Demonstration teilnehmen wollten. Der Bürgermeister erlaubte dann aber doch eine zeitlich begrenzte Kundgebung.
Die Corona-Restriktionen in den Niederlanden waren weniger streng als in vielen anderen europäischen Ländern und wurden zudem größtenteils bereits gelockert. Seit Anfang Juni dürfen Restaurants, Cafés, Kinos und Museen wieder öffnen. Offiziellen Angaben zufolge gab es bis Sonntag in den Niederlanden 49.593 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und 6090 Todesfälle.
spiegel
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