In der Renn-Garage des derzeit einzigen schwarzen Nascar-Fahrers Bubba Wallace ist ein Galgenstrick gefunden worden. "Wir sind wütend und aufgebracht und können nicht stark genug betonen, wie ernst wir diese abscheuliche Tat nehmen", ließ Amerikas beliebteste Motorsport-Serie mitteilen. Es gebe in der Nascar-Szene keinen Platz für Rassismus.
Am späten Sonntagnachmittag seien die Verantwortlichen auf den Galgenstrick am Talladega Superspeedway aufmerksam gemacht worden, daraufhin habe man eine Ermittlung eingeleitet. Das für Sonntag vorgesehene Rennen war wegen schlechten Wetters auf Montag verschoben worden.
Wallace, der sich für die Bewegung "Black Lives Matter" ("Schwarze Leben zählen") einsetzt, verurteilte den Vorfall. "Der heutige verabscheuungswürdige Akt von Rassismus und Hass macht mich unglaublich traurig und dient als schmerzliche Erinnerung daran, wie viel weiter wir als Gesellschaft gehen müssen und wie beharrlich wir im Kampf gegen Rassismus sein müssen", twitterte der 26-Jährige. "Wie meine Mutter mir heute sagte, 'Sie versuchen nur, dir Angst zu machen'." Der Vorfall werde ihn nicht brechen, er werde weiterhin mit Stolz für das eintreten, woran er glaube.
Nach landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze hatte die vor allem bei der weißen Mittelschicht beliebte Rennserie Mitte Juni die Kriegsflagge der Konföderierten bei all ihren Veranstaltungen verboten. Wallace hatte sich zuvor für ein solches Verbot ausgesprochen. Die Konföderierten hatten im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) der Südstaaten gegen den Norden gekämpft und sich gegen die Abschaffung der Sklaverei und gegen mehr Rechte für Schwarze gewehrt. Die Kriegsflagge ist in den Augen vieler US-Amerikaner ein Symbol für Rassismus.
Bereits 2015 hatten die Direktoren der Rennserie die Flagge nach dem Mord an neun schwarzen Amerikanern in einer Kirche in Charleston als ein "beleidigendes und entzweiendes" Symbol bezeichnet, diese aber nicht verboten. Angesichts der andauernden Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA flammte die Diskussion wieder auf.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid
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