„Ich verweise Sie auf meine Erklärungen vom Ende des letzten Jahres über den Hirntod der Nato; ich meine, dass das (der Zwischenfall – Anm. d. Red.) einer der besten Beweise dafür ist (…)“, so Macron, dessen Aussagen AFP zitiert.
Ferner sagte er:
„Ich denke nun, dass die Türkei ein gefährliches Spiel in Libyen spielt und gegen alle Verpflichtungen verstößt, die sie auf der Berliner Konferenz eingegangen ist.“
Hintergrund
Zu dem von Macron erwähnten Zwischenfall war es am 10. Juni im Mittelmeer nahe der Küste Libyens gekommen.
Laut offiziellen französischen Angaben hatten sich türkische Schiffe der französischen Fregatte genähert, als diese ein Frachtschiff inspizierten. Dabei handelte es sich um eine Aktion, die im Rahmen des Nato-Einsatzes zur Überwachung des Waffenembargos gegen Libyen erfolgte. Die türkischen Schiffe hätten die Fregatte drei Mal mit dem Feuerleitradar angestrahlt. Solche Radarsysteme dienen der Lenkung von Geschossen. Paris stufte diese Vorgehensweise als „extrem aggressiv“ ein.
Die Türkei wies die Vorwürfe zurück und sprach von einem gefährlichen Manövrieren seitens der französischen Militärs.
„Hirntod“ der Nato
Ende 2019 hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Nato-Allianz heftig kritisiert und deren „Hirntod“ bescheinigt. Im Interview mit der britischen Zeitung „The Economist“ am 7. November sagte er, dass einer der Kritikpunkte fehlende Absprachen seien.
spiegel
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