Strengere Regeln in zwei NRW-Kreisen in Kraft

  24 Juni 2020    Gelesen: 550
Strengere Regeln in zwei NRW-Kreisen in Kraft

Der Corona-Ausbruch bei Tönnies und die danach verhängten Einschränkungen für die Bevölkerung in der Region beschäftigen heute die Gesundheitsminister der Länder. Ziel sei ein bundeseinheitliches Vorgehen, hieß es. Seit Mitternacht gelten in den Kreisen Gütersloh und Warendorf in Nordrhein-Westfalen wieder strengere Schutzvorschriften.

Von den neuerlichen Einschränkungen sind insgesamt rund 640.000 Einwohnerinnen und Einwohner betroffen. Im öffentlichen Raum dürfen wieder nur noch zwei Personen oder Menschen aus einem gemeinsamen Haushalt zusammentreffen. Museen, Kinos, Fitnessstudios, Hallenschwimmbäder und Bars müssen erneut geschlossen werden. Die Beschränkungen gelten zunächst für eine Woche bis zum 30. Juni.

Kreise sprechen vom „Lockdown light“

Vertreter beider Kreise sprachen von einem „Lockdown light“, da Geschäfte und Restaurants weiter geöffnet bleiben können. Die Maßnahmen seien längst nicht so hart wie im März, betonte etwa der Gütersloher Landrat Adenauer. Alle Bürger der beiden Kreise sollen die Möglichkeit erhalten, sich kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen.

Thema bei der Telefonkonferenz der Gesundheitsminister dürften auch neue Reisebeschränkungen im Inland sein, die mehrere Bundesländer verhängt haben. In Bayern, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gelten künftig Beschränkungen für Reisende aus Gebieten mit erhöhten Fallzahlen. Auf Usedom waren bereits 14 Menschen aus so genannten Corona-Hotspots aufgefordert woren, vorzeitig abzureisen.

Debatte über Bewegungsfreiheit im Inland

Der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Kuhle, sagte im Deutschlandfunk, es sei der richtige Weg, dass man auf den Ausbruch lokal reagiere. Man müsse sich sogar die Frage stellen, ob man hierfür nicht noch kleinere Einheiten als die Kreise finden könne. Er sei allerdings skeptisch, ob man Menschen verbieten könne, ihren Kreis zu verlassen, meinte Kuhle. Bei der Bewegungsfreiheit müsse es bundeseinheitliche Regeln geben, man brauche nicht wieder ein Vorpreschen von Bayern.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet hatte davor gewarnt, die Menschen aus dem Kreis Gütersloh zu stigmatisieren. Es seien bisher außerhalb der Beschäftigten in der Fleischindustrie so gut wie keine Fälle bekannt, betonte der CDU-Politiker im ARD-Fernsehen. Der bayerische Minsterpräsident Söder verteidigte die Beschränkungen für Reisende als absolut notwendig: „Wir möchten nicht, dass der Urlaub in Bayern für viele Leute unsicher wird.“

Auch Schlachthof in Niedersachsen betroffen

Derweil wurde auch aus einem Schlachthof im niedersächsischen Wildeshausen ein Corona-Ausbruch gemeldet. Ein Test von 50 Personen habe bei 23 ein positives Ergebnis gezeigt, teilte der Landkreis Oldenburg mit. Nun sollen alle gut 1.100 Mitarbeiter des Betriebes getestet werden. Die Kreisverwaltung forderte beim Landesgesundheitsamt zusätzliche Mitarbeiter an, um die Infektionsketten nachzuverfolgen.

deutschlandfunk


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