Britische Insel ist liebste Steueroase

  24 Juni 2020    Gelesen: 730
Britische Insel ist liebste Steueroase

Es ist bekannt, dass Deutsche ihr Vermögen mitunter gerne im Ausland parken. Insgesamt schlummern mehr als 590 Milliarden Euro auf Konten in anderen Ländern. Am beliebtesten sind aber nicht etwa die Schweiz oder Luxemburg, sondern ein Eiland im Ärmelkanal.

Die britische Kanalinsel Jersey ist eine der beliebtesten Steueroasen unter Deutschen. Bundesbürger hätten im Jahr 2018 auf Konten in Jersey insgesamt 180,8 Milliarden Euro geparkt, zitiert die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion.

In der Debatte über Maßnahmen gegen die Steuerflucht von Deutschen spielte Jersey bislang keine Rolle. Erst hinter Jersey liegen dem Bericht zufolge mit der Schweiz und Luxemburg Länder, die in der Debatte eine zentrale Bedeutung haben. Aus der Schweiz wurden für 2018 laut Finanzministerium 133,1 Milliarden Euro auf Konten von Deutschen gemeldet, aus Luxemburg 125,8 Milliarden Euro.

Insgesamt hatten Deutsche an den vom Bundesfinanzministerium aufgelisteten Steueroasen im Jahr 2018 demnach mindestens 591,3 Milliarden Euro auf Konten liegen. Grundlage der Daten ist der sogenannte automatische Informationsaustausch. Dabei informieren sich Staaten gegenseitig über Konten, die ausländische Steuerpflichtige bei ihnen unterhalten. Das soll Steuerhinterziehung erschweren.

Die Statistik des Finanzministeriums sagt aber nichts darüber aus, ob das Geld legal oder illegal ist. Das prüfen die zuständigen Finanzämter, nachdem die Daten übermittelt wurden. In der Liste des Ministeriums fehlen laut SZ allerdings vermutlich wichtige Steueroasen. So verlangen etwa die Karibikinseln Caymans und Bahamas, dass Statistiken über ihre Länder geheim bleiben.

Quelle: ntv.de, ibu/AFP


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