Das Skandalturnier wird auch noch peinlich

  24 Juni 2020    Gelesen: 1062
  Das Skandalturnier wird auch noch peinlich

Dass die Adria-Tour der Tennisprofis keine gute Idee war, hat Mitveranstalter Novak Djokovic mittlerweile eingesehen. Die Aufarbeitung des als "Horrorshow" kritisierten Events gerät aber immer mehr zur Farce. Und nun hat sich auch noch ein NBA-Superstar mit dem Coronavirus infiziert.

Die Einsicht kam, aber sie kam spät. Zu spät: "Es tut mir sehr leid, dass unser Turnier Schaden angerichtet hat. Wir lagen falsch, es war zu früh", verkündete Tennis-Superstar Novak Djokovic am Dienstagabend über die sozialen Netzwerke. Es war die zweite Entschuldigung an jenem Tag, an dem der Serbe auch verkünden musste, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Weltranglisten-Erste war der bereits vierte Spieler, der sich bei der Tennis-Tingelei über den Balkan infiziert hatte - nach dem Bulgaren Grigor Dimitrow, dem Kroaten Borna Coric und dem Serben Viktor Troicki.

Zudem sind auch seine Frau Jelena, Troickis schwangere Frau Aleksandra und zwei Trainer infiziert. Die Liste könnte leicht länger werden, hieß es am Dienstag. Und wie zum Beweis kam am Mittwochmorgen die nächste Bestätigung: Auch NBA-Superstar Nikola Jokic wurde positiv getestet. Der Center der Denver Nuggets hatte vor einer Woche zusammen mit Djokovic in Belgrad ein Basketball-Match besucht.

"Leider ist das Virus noch immer da. Das ist die neue Realität, wir lernen noch, sie zu bewältigen und mit ihr zu leben", hatte Djokovic noch am Dienstagnachmittag geschrieben. Ihm tue "jeder Fall extrem leid", er hoffe, dass keine Komplikationen auftreten "und alle gesund werden".

"Hat unserer Familie großen Schaden zugefügt"

Derweil verkommt die Aufarbeitung der als "Horrorshow" kritisierten Veranstaltung immer mehr zur Peinlichkeit. Djokovics Vater Srdjan, der für seine fragwürdigen Statements bekannt ist, polterte nun in einem TV-Interview: "Grigor Dimitrow ist der Schuldige. Er hat den Beziehungen zwischen Serbien und Kroatien extrem geschadet." Der Bulgare hatte als Erster seine Infektion mit dem Coronavirus nach der Teilnahme an der Adria-Tour bekannt gegeben.

Dimitrow sei aber gar nicht auf der zweiten Tour-Station Zadar, sondern schon vorher woanders getestet worden", behauptete Djokovic senior: "Er wurde krank, er weiß auch, wo, und jetzt hat er unserem Land und unserer Familie großen Schaden zugefügt." Sein Sohn fühle sich in der aktuellen Situation "gar nicht gut, niemand fühlt sich gut, aber wir werden gestärkt daraus hervorgehen".

Am vergangenen Wochenende war Srdjan Djokovic verbal auf sein altes Feindbild Roger Federer losgegangen. Dem Grand-Slam-Rekordsieger aus der Schweiz empfahl er in einer serbischen Talkshow, mit fast 40 Jahren endlich zu Hause zu bleiben und sich um seine Familie zu kümmern: "Aber er spürt den Atem von Nadal und Novak und kann es einfach nicht akzeptieren, dass sie ihn überholen werden."

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid


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