Sollte eine Person sich zu Lebzeiten im Wege einer schriftlichen Erklärung ihren Konsens dazu erklären, dass an ihrem Leichnam sexuelle Handlungen durchgeführt werden, sollten dem Antrag zufolge nekrophile Akte straffrei ausgeführt werden können. „Ich verstehe, dass dies als ungewöhnlich und Ekel erregend betrachtet werden kann“, erklärte Johnsson, „aber eine Gesetzgebung kann nicht darauf beruhen, dass etwas Ekel erregt.“ Auch soll es Geschwistern künftig erlaubt sein, miteinander den geschlechtlichen Verkehr auszuüben – allerdings, was ein Zugeständnis an rechtskonservative Kräfte sein dürfte, erst ab einem Einstiegsalter von 15 Jahren.
In Summe wäre dies jedoch, so Johnsson, „ein progressiver Schritt nach vorne für das Land“. Sie fügte hinzu, dass sie keine „Moralitätsgesetze“ wolle und erklärte: „Es sollte jedermanns eigene Entscheidung sein, was nach seinem Tod mit seinem Körper geschieht. Wenn es in Ordnung ist, seinen Körper auf den Todesfall einem Museum oder der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, dann sollte es auch in Ordnung sein, ihn anderen zur Verfügung zu stellen, um damit zu schlafen.“ Die Erklärung der Gruppe rief umgehend Kritik aus der Mutterpartei hervor.
Der frühere Parlamentarier Carl B. Hamilton warf der Jugend vor, nur die Publicity zu suchen und sich nicht um die realen Probleme des Landes zu kümmern. „Ihr versteht doch sicher, dass Leute über Euren Liberalismus lachen, Ihr Vollpfosten?“, postete Hamilton auf einer Facebook-Wall für Mitglieder der Liberalen Partei. „Und welche anderen Herausforderungen für die Gesellschaft wird die Liberale Jugend Stockholm sonst noch von ihrer Top-100-Liste angehen? Sex mit Nilpferden?“ In Schweden sind solcherart Bestrebungen progressiver Kräfte jedoch nicht unüblich. Linksgerichtete Publikationen wie „Salon“ erklärten etwa jüngst, dass „Pädophilie lediglich eine sexuelle Orientierung und keine geistige Krankheit“ wäre.
Tags: