Rummenigge zweifelt an Gehaltsobergrenze

  05 Juli 2020    Gelesen: 539
Rummenigge zweifelt an Gehaltsobergrenze

Nicht erst in der Corona-Krise gibt es eine Diskussion über die schier unfassbaren Gehälter für Fußballprofis. Doch die Krise zeigt die Probleme unmissverständlich auf - und so befürworten einige Gehaltsobergrenzen. Der Vorstandsboss des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, glaubt aber nicht daran.

FC Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat sich skeptisch über eine mögliche Einführung einer Gehaltsobergrenze im Fußball geäußert. Der 64-Jährige erinnerte daran, dass die Europäische Fußball-Union Uefa dies bereits in seiner Zeit als Präsident der Europäischen Klub-Vereinigung ECA versucht habe. "Eine Gehaltsobergrenze war damals nicht durchsetzbar und ich denke, dass sich das auch nicht ändern wird", sagte Rummenigge bei Sport1. Stattdessen sprach er sich für ein strikteres Finanzregelwerk der Uefa aus: "Ein stringenteres Financial Fair Play 3.0 könnte der Schlüssel sein."

Durch die finanziellen Auswirkungen der Coronavirus-Krise hatte die Dauer-Debatte um eine Gehaltsobergrenze im Fußball neuen Schwung bekommen. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, dass der Bundesligist FC Schalke 04 eine Gehaltsobergrenze für seine Profiabteilung einführen will. Man wolle ab sofort keine Verträge mehr abschließen, die die Marke von rund 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt überschreiten. Das bestätigte der finanziell und sportlich angeschlagene Klub bislang allerdings nicht.

"Verantwortungsvoller und rationaler"

Zuvor hatte sich unter anderem bereits DFB-Präsident Fritz Keller dafür ausgesprochen und vorgeschlagen, Spielergehälter offenzulegen, damit eine gesellschaftliche Debatte über die Summen in Gang komme. Auch DFL-Chef Christian Seifert hatte sich dazu positioniert.

In der Corona-Krise war zudem eine Wertediskussion aufgekommen, die Deutsche Fußball Liga will eine Task Force Zukunft Profifußball gründen. "Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass wir mit Transfersummen und Spielergehältern wieder etwas verantwortungsvoller und rationaler umgehen müssen", sagte Rummenigge grundsätzlich. "Wie wir das in Zukunft erreichen können - und zwar in ganz Europa - wird man diskutieren müssen."

Auf die Frage, ob für ihn kolportierte Zahlen wie 50 Millionen Euro Ablöse und 17 Millionen Jahresgehalt für die Neuverpflichtung Leroy Sané von Manchester City rational seien, betonte Rummenigge, dass die Münchner keine Stellung zu Summen nehmen würden. "Das entscheidende Kriterium innerhalb einer Mannschaft ist es, ein faires Gehaltsgefüge herzustellen, dass der Leistung der einzelnen Spieler jeweils gerecht wird", sagte er. "Das ist uns in der Vergangenheit gut gelungen, der FC Bayern ist in der Welt des Fußballs dafür bekannt, solide und seriös zu wirtschaften."

Quelle: ntv.de, ara/dpa


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