In geschlossenen Räumen könnten Alltagsmasken den Unterschied machen, betonte Spahn in unserem Sender (Audio-Link). Regionale Ausbrüche hätten ihren Ursprung fast immer dort – bei Familienfeiern, Gottesdiensten oder in Betrieben. Auch der SPD-Parteivorsitzende Walter-Borjans lehnt eine Aufhebung der Regelung ab. Auch Bayerns Ministerpräsident Söder wandte sich gegen ein Ende der Maskenpflicht. Diese sei eines der ganz wenigen Instrumente, wenn es um den Schutz vor dem Coronavirus gehe.
Einzelhandel grundsätzlich für Vorstoß
Der deutsche Einzelhandel hingegen sprach sich für den Vorstoß aus. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland, Genth, sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein solcher Schritt wäre begrüßenswert, sobald dies gesundheitspolitisch möglich und vernünftig sei.
Mecklenburg-Vorpommern prüft Abschaffung in Geschäften
Ein Ende der Maskenpflicht hatten unter anderem die Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, Glawe und Althusmann, ins Gespräch gebracht. Glawe hatte dies mit geringen Neuinfektionen begründet. Althusmann relativierte seinen Vorstoß inzwischen. Er spreche sich nicht für eine völlige Aufhebung der Maskenpflicht aus, sagte er im NDR-Hörfunk. Vielmehr werde die Landesregierung nach der Sommerpause über das Thema beraten.
Andere Länder prüfen den Wegfall
Sachsens Sozialministerin Köpping (SPD) erklärte, man prüfe aktuell, ob man beim Einkaufen auf die Mund-Nase-Bedeckung verzichten könne. Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Grimm-Benne (SPD) hält eine Änderung mittelfristig für denkbar. In Schleswig-Holstein will die Landesregierung das Infektionsgeschehen Anfang August bewerten und die Maßnahmen entsprechend anpassen.
Die Landesregierungen der südlichen und westlichen Bundesländer sind dagegen tendenziell für die Beibehaltung der Maskenpflicht im Handel. Der saarländische Ministerpräsident Hans (CDU) sagte, die Wirksamkeit von Mund-Nase-Bedeckungen bei der Eindämmung der Pandemie sei inzwischen wissenschaftlich erwiesen. Das Infektionsgeschehen müsse stabil gehalten werden. Hans warnte vor einem zweiten „Lockdown“. Eine solche Maßnahme würde in der Wirtschaft einen noch größeren Schaden anrichten. Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Dreyer (SPD), sagte, die Maskenpflicht werde in ihrem Land auf absehbare Zeit nicht abgeschafft. Aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen hieß es, die Maskenpflicht im Einzelhandel sei vom jeweiligen Infektionsgeschehen abhängig, es gebe jedoch keine konkreten Pläne zur Abschaffung.
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