"Mit Gottvertrauen, einer einigenden Vision und dem Schaffen einer Zukunft" will Kanye West nach eigenen Angaben Präsident der Vereinigten Staaten werden. Das zumindest hatte der US-Rapper am Sonntag auf Twitter verkündet. Nun hat sich Amtsinhaber Donald Trump zu den Ambitionen des Musikers geäußert.
"Vielleicht wird er das tun", sagte Trump mit Bezug auf eine mögliche Kandidatur Wests der Nachrichtenseite "RealClearPolitics". Er finde es "sehr interessant". West galt als prominenter Anhänger Trumps, bevor er sich im vergangenen Jahr von ihm distanzierte.
Chancen räumt Trump dem Rapper bei der bevorstehenden Wahl nicht ein. Er bezweifle, dass es West vor der Wahl im November gelingen könnte, sich in genügend Bundesstaaten zu registrieren, sagte Trump. Sollte West tatsächlich eine Kandidatur anpeilen, müsse er diese als "Testlauf" für eine erneute Bewerbung in vier Jahren betrachten, empfahl der Präsident.
West, dessen Vermögen nach langem Streit mit dem "Forbes"-Magazin von selbigem inzwischen tatsächlich auf über eine Milliarde Dollar taxiert wird, hatte Trump zeitweise unterstützt und war vom Präsidenten 2018 sogar im Weißen Haus empfangen worden. Dabei trug er auch eine rote Baseballkappe mit Trumps Wahlkampfspruch: "Make America Great Again".
Im Jahr darauf hatte West seine Unterstützung für den Republikaner jedoch relativiert und wollte sie als Witz verstanden wissen. Es sei eine Möglichkeit gewesen, die oppositionellen Demokraten zu ärgern. "Für den größten Künstler der menschlichen Existenz war es ein Scherz Gottes gegenüber allen Liberalen, eine rote Kappe aufzusetzen", sagte der Musikstar.
West nimmt jedoch bisweilen auch mit seinem Schaffen politisch Stellung. Ende Juni veröffentlichte er einen musikalischen Kommentar zur aktuellen Rassismus-Debatte in den USA. In einem Video zu seinem Song "Wash Us In the Blood" waren Bilder der landesweiten Anti-Rassismus-Proteste zu sehen.
spiegel
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