Obdachlose sitzt Stunden tot bei McDonald`s

  06 Oktober 2015    Gelesen: 991
Obdachlose sitzt Stunden tot bei McDonald`s
Sieben Stunden sitzt eine Obdachlose regungslos in einem Hongkonger Schnellrestaurant, bevor Besucher sie bemerken. Die Polizei kann nur noch ihren Tod feststellen. Die Hongkonger McDonald`s-Chefin hat dafür eine einfache Erklärung.
Eine obdachlose Frau hat stundenlang tot in einem Schnellrestaurant in Hongkong gesessen, bevor ihr Tod bemerkt wurde. Wie die Polizei der chinesischen Sonderverwaltungszone mitteilte, hatte sich die Frau bereits am Freitag in einer Ecke einer McDonald`s-Filiale niedergelassen, aber erst am Samstagmorgen fiel es auf, dass sie nicht mehr lebte.

Die Lokalzeitung "Apple Daily" berichtete unter Berufung auf Aufzeichnungen der Überwachungskameras, dass sich die Frau mindestens sieben Stunden lang nicht mehr bewegt hatte, bevor Kunden auf sie aufmerksam wurden. Eine Kundin alarmierte schließlich die Polizei, doch als diese bei der Fast-Food-Filiale eintraf, konnte sie nur noch den Tod der zwischen 50 und 60 Jahre alten Frau feststellen.

Nach Informationen der "South China Morning Post" verbrachte die Obdachlose häufig die Nacht in dem Fast-Food-Filiale, die wie viele andere Schnellrestaurants in Hongkong niemals schließt. In einer ersten Reaktion bedauerte McDonald`s den Tod der Frau. Hongkong-Chefin Wendy Lam wies darauf hin, dass es Politik des Hauses sei, Kunden nicht zu "stören", sich aber immer für ihre Wünsche bereitzuhalten.

In der chinesischen Sonderverwaltungszone leben etwa sieben Millionen Menschen - davon offiziellen Angaben zufolge mehr als 170.000 ohne Mietvertrag. Die Wohnungsmieten sind extrem hoch. Viele Hongkonger können sich daher nur kleine Appartements oder Parzellen leisten, leben auf der Straße, in U-Bahn-Tunneln oder auf Hochhäusern. Obdachlosenheime öffnen erst unter 13 Grad Celsius Außentemperatur. Diese werden in der Stadt mit tropischen Temperaturen allerdings nur selten erreicht.

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