Uwe Seeler hat Englands Fußball-Weltmeister von 1966, Jack Charlton, nach dessen Tod in höchsten Tönen gewürdigt. "Jack Charlton war ein echter Herr und Gentleman. Ein englischer Edelmann von Kopf bis Fuß - auf und neben dem Platz", sagte Seeler der "Bild"-Zeitung. Mit der deutschen Nationalmannschaft unterlag die Legende des Hamburger SV dem englischen Team im WM-Finale vor 54 Jahren mit 2:4 nach Verlängerung.
Charlton habe ihm "mit einer tiefen Verbeugung" zur Leistung gratuliert, erinnerte Seeler. "Diese respektvolle Geste von Jack linderte ein kleines bisschen den großen Schmerz über das wahrlich unglücklich verlorene Endspiel damals." Wie sein langjähriger Club Leeds United und seine Familie mitteilten, starb Charlton am Freitagabend im Alter von 85 Jahren nach langer Krankheit.
In Irland wird der frühere Abwehrspieler bis heute verehrt, weil er den Außenseiter als englischer Trainer zu den Endrunden der EM (1988) und WM (1990 und 1994) führte. Charlton absolvierte 35 Länderspiele und 773 Partien für Leeds United. Der irische Verband FAI schrieb, Charlton habe den "irischen Fußball für immer verändert". Der englische Verband FA teilte mit, er sei nach der Nachricht "am Boden zerstört". Und der britische Premierminister Boris Johnson ergänzte: "Charlton war eine Fußballgröße, die vielen Menschen sehr viel Freude gemacht hat."
"Wir waren Seelenverwandte. Ich habe nur für meinen HSV gespielt, Jacky trug ausschließlich das Trikot von Leeds United", sagte Seeler. "Das zeigt deutlich, dass er eine wirklich treue Seele war."
Englische Top-Klubs wie Meister FC Liverpool, Manchester City, FC Chelsea und Manchester United haben ebenfalls ihre Anteilnahme bekundet. Bobby Charltons früherer Verein Manchester United schrieb auf Twitter: "Wir sind sehr betroffen vom Tod Jack Charltons. Unser Beileid geht an die ganze Charlton-Familie wegen ihres unfassbar traurigen Verlusts." Auch der deutsche Meister Bayern München bekundete in den sozialen Medien seine Anteilnahme.
Quelle: ntv.de, ter/sid
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