Sorge um Gesundheit von US-Verfassungsrichterin Ginsburg

  15 Juli 2020    Gelesen: 785
  Sorge um Gesundheit von US-Verfassungsrichterin Ginsburg

Der US-Supreme Court ist überwiegend konservativ besetzt. Nun liegt die liberale Richterin Ruth Bader Ginsburg erneut im Krankenhaus. Tritt sie ab, könnte Trump eine weitere Stelle besetzen.

Der Gesundheitszustand von Ruth Bader Ginsburg, Richterin am Supreme Court, wird in den USA aufmerksam verfolgt. Nun ist die 87-Jährige erneut in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Ginsburg sei wegen Verdachts auf eine Infektion im Johns Hopkins Hospital in Baltimore im US-Staat Maryland, erklärte der Supreme Court am Dienstagabend. Die Ärzte hätten eine Endoskopie durchgeführt, um einen im vergangenen Jahr gelegten künstlichen Gallengang zu reinigen. Ginsburg bekomme nun intravenös Antibiotika und werde "einige Tage" im Krankenhaus bleiben, hieß es weiter.

Die liberale Richterin hat bereits vier Krebserkrankungen überlebt. Im Mai war sie in dem Krankenhaus in Baltimore auch wegen einer gutartigen Entzündung der Gallenblase behandelt worden.

Ihr Abtritt könnte konservative Kräfte im Supreme Court stärken
Sollte sie sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen aus ihrem Amt, könnte das US-Präsident Donald Trump und seinen Republikanern eine weitere Richterstelle im Supreme Court verschaffen.

Die neun Richter des Obersten Gerichts haben in den USA häufig das letzte Wort in Auseinandersetzungen um wichtige Gesetze oder gesellschaftliche Fragen. Sie werden vom US-Präsidenten auf Lebenszeit ernannt und müssen vom Senat bestätigt werden. Trump etwa ernannte in seiner Amtszeit bereits die konservativen Richter Neil Gorsuch und Brett Kavanaugh.

Ginsburg war 1993 vom demokratischen Präsidenten Bill Clinton ernannt worden. Die zierliche Frau ist für ihre scharfe Argumentationsweise und als Vorreiterin für Frauenrechte bekannt. Ihr Leben und Wirken ist Gegenstand mehrerer Filme und Bücher. Viele liberale Anhänger feiern sie als Ikone, nennen sie RGB.

"Ich wünsche ihr das Allerbeste", sagte Trump am Dienstagabend im Weißen Haus, nachdem ihn ein Journalist bei einer Pressekonferenz nach Ginsburgs Krankenhausaufenthalt gefragt hatte.

sputniknews


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