5G-Ausbau: Großbritannien schließt Huawei aus, Deutschland folgt vorerst nicht

  15 Juli 2020    Gelesen: 561
  5G-Ausbau:   Großbritannien schließt Huawei aus, Deutschland folgt vorerst nicht

Großbritannien wird laut seinem Digitalminister auf 5G-Dienstleistungen des chinesischen Telekommunikationsausrüsters Huawei verzichten. Deutschland folgt dem britischen Beispiel zunächst jedoch nicht.

Der britische Digitalminister Oliver Dowden kündigte am Dienstag an, 2027 dürfe das 5G-Netz keine Huawei-Bestandteile mehr aufweisen. Großbritannien hält sich damit an die US-Hinweise, laut denen Huawei als Bedrohung der nationalen Sicherheit eingestuft wird, und will ein eigenes Kommunikationsnetz der Zukunft erstellen. 

Mit der Entscheidung steuert das Land auf Konfrontationskurs mit China. Ein Huawei-Sprecher sagte bereits, dies sei eine schlechte Nachricht für jeden britischen Handybesitzer und bringe die Insel in eine digitale Kriechspur. Die Entscheidung Großbritanniens nannte er enttäuschend. Der Huawei-Chairman im Vereinigten Königreich, John Browne, teilte mit, er trete von seinem Amt zurück. 

Sicherheitsanforderungen Deutschlands
Die deutsche Bundesregierung hat im Gegensatz dazu aktuelle sicherheitspolitische Regeln erstellt, an denen sich die Mobilfunknetzbetreiber orientieren sollen. „Diese Anforderungen gelten für alle Anbieter beziehungsweise Hersteller gleichermaßen“, erklärte am Dienstag ein Regierungssprecher in Berlin

Die Bundesregierung hat es bislang abgelehnt, einen Anbieter oder ein Land komplett auszuschließen. Damit werden entsprechende Forderungen der USA zurückgewiesen. Allerdings sollten die Sicherheitsanforderungen generell so festgelegt werden, dass Komponenten für zentrale Infrastrukturen nur von vertrauenswürdigen Lieferanten und Herstellern bezogen werden dürften, sagte der Sprecher.

Huawei – „Bedrohung für Nationale Sicherheit“
Die US-amerikanische Federal Communications Commission (FCC) hatte Ende Juni die chinesischen Technologiefirmen Huawei und ZTE offiziell als Risiko für die nationale Sicherheit eingestuft. Laut dem FCC-Leiter Ajit Pai sind beide Unternehmen eng mit der Kommunistischen Partei Chinas und dem chinesischen Militärapparat verbunden. Sie würden weitgehend dem chinesischen Recht unterliegen, das sie zur Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten des Landes verpflichtet, hieß es.

sputniknews


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