Dann kann nämlich etwas nicht mehr so leicht passieren, was ich heuer im verschneiten Wien erlebt habe und was ich offen gestanden gar nicht für möglich gehalten hätte: Ich bin mit einem 70er über die Altmannsdorfer Straße geradelt. Echt jetzt!
Es geschah auf dem Heimweg vom Büro Richtung Süden. Mein Radweg quert da, wo die Autos auf dem Altmannsdorfer Ast vor der Einmündung in die Altmannsdorfer Straße oft stauen, ebendiese. Ich fahre mit meinen grobstolligen Reifen arglos am Rand des Radwegs, dort, wo der Schnee wohl mit einem Pflug hingeschoben wurde. Kaum habe ich den kleinen Grat verlassen, merke ich, wie sich mein Hinterrad einmal pro Umdrehung hebt und senkt: eine Art Hinken auf Zweirad.
Ich beeile mich über die Straße, solange bzw. so kurz die Ampel Grün zeigt. Währenddessen gibt sich das Humpeln erfreulicherweise, um jedoch unmerklich später in das ungute Gefühl überzugehen, dass ich nur noch den Reifengummi durchwalke. Ohne Luft darinnen.
Der klebrige Schaum aus dem Pannenspray, den ich mit klammen Fingern einsetze, geht überall hin, nur nicht in den platten Reifen. Es bleibt nichts anders übrig, als zu schieben. Und fünfmal so lange nach Hause zu brauchen. Dort sehe ich, was passiert ist: Ich habe mir einen in der Mitte um 90 Grad verbogenen 70er-Nagel, mit 70 mm Länge, 7 mm Kopf, eingetreten. Wieso? Er muss den Arbeitern runtergefallen sein, die dort im Herbst Stützen für junge Bäume gezimmert haben, mit Rund- und Halbrundhözern und akkurat solchen Nägeln. Meiner muss im zusammengeschobenen Schnee in die Höhe gestanden sein. Danke fürs Wegräumen!
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