Eine iranische Passagiermaschine soll nach iranischen Angaben am Donnerstag im syrischen Luftraum von zwei Kampfflugzeugen bedroht worden sein. Die Maschine der Mahan Air, Flug 1152, sei auf dem Weg Richtung Beirut schnell in den Sinkflug gegangen, um eine Kollision zu verhindern, berichtete der iranische Staatssender IRIB. Dabei hätten sich mehrere Passagiere verletzt.
Wenig später bestätigten zwei US-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters, dass es sich um einen US-Kampfjet des Typs "McDonnell Douglas F-15" gehandelt haben soll. Dieser sei der Maschine zwar nahe gekommen, hätte jedoch zu jeder Zeit einen sicheren Abstand gehalten. Einer der beiden Beamten bestätigte auch, dass sich der Vorfall über Syrien ereignet habe.
Zuvor war in iranischen Medien spekuliert worden: Nach Angaben eines IRIB-Reporters, der selbst an Bord war, wurde vom syrischen Kontrollturm gesagt, dass es sich um zwei israelische Kampfjets gehandelt habe. Diese hätten sich dem Verkehrsflugzeug bis auf 200 Meter genähert, behauptete der Reporter. Bei dem Sturzflug seien drei Passagiere leicht verletzt worden. "Das war nicht nur eine Bedrohung, sondern de facto ein Angriff der Zionisten (Israel) auf die iranische Maschine", sagte der Reporter.
Piloten mussten offenbar in scharfen Sinkflug gehen
Syrien verwies dagegen auf die US-Luftwaffe. Die syrische Staatsagentur Sana zitierte Vertreter des Luftfahrtamtes mit den Worten: "Ein Flugzeug, das zur US-geführten Koalition gehören soll, fing ein iranisches Verkehrsflugzeug in syrischem Luftraum im Gebiet von Al-Tanf ab und zwang den Piloten, in scharfen Sinkflug zu gehen. Dies führte zu kleineren Verletzungen bei Passagieren." Die aus Teheran kommende Verkehrsmaschine habe ihren Flug nach Beirut fortsetzen können.
Der Direktor des Beiruter Flughafens erklärte dem libanesischen TV-Sender New, die iranische Passagiermaschine sei um 20.30 Uhr Ortszeit in Beirut gelandet. "Alle Passagiere sind wohlauf, doch einige hatten kleinere Verletzungen", sagte er. "Doch die meisten litten unter Schock und Angst."
Im Internet kursierten Videos, die in dem Flugzeug aufgenommen worden sein sollen und Passagiere mit Schwimmwesten sowie Gegenstände auf dem Mittelgang zeigten. Die Echtheit der Aufnahmen war nicht festzustellen.
spiegel
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