Notstand in Italien soll bis Oktober gelten

  29 Juli 2020    Gelesen: 454
Notstand in Italien soll bis Oktober gelten

In Italien hat der Senat, das Oberhaus des Parlaments, am Abend der Verlängerung des Corona-Notstands bis zum 15. Oktober zugestimmt. Er wäre Ende Juli abgelaufen. Die Abstimmung in der Abgeordnetenkammer ist für heute geplant. Ministerpräsident Conte hatte den Notstand am 31. Januar ausgerufen, als die ersten beiden Coronafälle in Rom auftraten.

Politiker der Opposition und einige Rechtsexperten lehnen eine Verlängerung ab. Sie sehen Grundrechte in Gefahr und werfen der Regierung vor, dass sie mit Dekreten am Parlament vorbei regieren wolle.

Eigentlich nach Naturkatastrophen

Der Notstand wird in Italien eigentlich nach Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen ausgerufen. Die Maßnahme gibt der Regierung besondere Rechte. Der Staat kann beispielsweise Einsatzkräfte besser koordinieren und bürokratische Hürden vermeiden.

Conte hatte den Notstand am 31. Januar für ein halbes Jahr ausgerufen, nachdem bei einem chinesischen Paar in Rom das Coronavirus nachgewiesen worden war. Im Februar brach dann die Pandemie im Norden des Landes aus. Mittlerweile registrierte Italien mehr als 35.000 Tote mit und durch Corona.

deutschlandfunk


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