Urlaub im Flaggschiff oder Einsteiger?

  05 Auqust 2020    Gelesen: 612
  Urlaub im Flaggschiff oder Einsteiger?

Die einen fehlen, die anderen lassen es krachen. Die Knaus-Tabbert-Gruppe jedenfalls nutzt den Caravan-Salon Anfang September für einen extrem starken Auftritt. Der neue Luxusliner steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie die preisgünstigen Neuheiten für Einsteiger.

Nach der kompletten Absage der Erwin-Hymer-Gruppe für den Caravan-Salon steigt das Jandelsbrunner Unternehmen Knaus-Tabbert zum deutschen Platzhirsch beim Düsseldorfer Branchen-Gipfel auf. Die Highlights des Novitäten-Reigens sind je nach Sichtweise und Anspruch der Luxusliner Knaus Sun I (das I steht für integriert) als neues Flaggschiff der Kernmarke im Preissegment jenseits der 100.000-Euro-Marke oder am anderen Ende der Preisskala der voll ausgestattete Van TI Vansation sowie die aufgewerteten Camper-Vans. Sowohl bei Knaus als auch bei Weinsberg gibt es für diese kompakten Modelle jetzt auch ein Aufstelldach, das tatsächlich in der Caravaning-Branche einmalig ist.

Knaus Sun I - der Luxusliner

Doch der Reihe nach. Der Knaus Sun I ist ein veritables Neun-Meter-Eigenheim auf Rädern, das mit neuer Bugmaske, sechs Voll-LED-Scheinwerfern sowie Chrom- und Carbon-Stilelementen schon äußerlich seinen Oberklasse-Anspruch bekundet. Noch deutlicher wird das im luxuriösen Innenraum mit beheizbarem Doppelboden in edler Yacht-Optik, naturmattem Holzdekor, Ambientelicht und sehr wertigen Sitzpolstern, speziell in Leder-Ausführung mit gestepptem Rautenmuster.

Der 3-Achser wird als Sun I900 LEG mit Einzelbetten im Heck oder als I900 LX mit Queensbett angeboten. Die Doppelbett-Variante überrascht mit einer nicht alltäglichen Raumbad-Architektur, bei der das Waschbecken mittig vor der Trennwand zum Schlafgemach angeordnet ist. In beiden Varianten ist noch ein raumhoher Kleiderschrank an Bord. Zwei weitere Schlafplätze stehen im Bug-Hubbett zur Verfügung. Der Sun I geht zu Preisen ab 113.000 Euro (inklusive 16 Prozent Mehrwertsteuer) im Spätsommer in den Handel.

Live I und Van TI zum Kampfpreis

Zu teuer? Kein Problem, das Ganze geht auch preiswerter. Das Modell Live I, im vergangenen Jahr als Einsteiger-Baureihe in die Integrierten-Welt bei Knaus gestartet, erhält zu den bisherigen Typen 650 MEG und 700 MEG als dritten Grundriss ebenfalls eine 900-LEG-Variante auf 5-Tonnen-Basis. Nur dass der Neun-Meter-Riese mit Einzelbetten, 1,50 Meter breiten Hubbett im Bug, großer L-Sitzgruppe mit viel Platz, um Gäste einzuladen, reichlich Stauraum, großzügigem Waschraum und separater Dusche zu einem echten Kampfpreis ab 76.511 Euro angeboten wird. Tatsächlich liegen in der Königsklasse Konkurrenzprodukte vergleichbarer Dimensionen preislich gut 20.000 bis 30.000 Euro höher.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis spielt auch bei dem Knaus Van TI eine Hauptrolle, besser gesagt bei dem komplett überarbeiteten Teilintegrierten in der “Vansation”-Ausstattung. Hier ist nämlich von der Rückfahrkamera über Markise, Navi mit Campingsoftware, Tempomat, Truma iNet-System, Wasserfilter, Leichtmetallfelgen und vielem mehr bis zur SAT-Anlage mit 27-Zoll-Fernseher die Ausstattung komplett – und der Preis knapp unter 54.000 Euro attraktiv.

Natürlich profitieren die Vansation-Modelle auch von der generellen Erneuerung der Van-TI-Baureihe, die bei gleichen Abmessungen wie der Vorgänger im Innenraum neun Zentimeter zusätzlichen Raum gewonnen hat. Dadurch wuchsen in beiden Modellen die Betten auf über zwei Meter Länge. Auch die Sitzgruppe legt noch um 12 Zentimeter zu. Im Bad zeugt die hinter einer Schwenkwand verborgene Dusch-Säule von einer cleveren Raumnutzung. Selbst im kürzeren, äußerst kompakten Grundriss 550 MF (ab 48.450 Euro) mit seitlichem, längs angeordneten Doppelbett ist das Raumgefühl bei offenen Blickachsen erstaunlich gut.

Die neue Dachhutze des Van TI mit integrierter Isolation besteht serienmäßig aus faserverstärktem Polyurethan. Diese sogenannten LFI-Komponenten (Long Fibre Injection/Langfaser-Injektion) sind leichter, geruchsneutral und sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Temperaturen extrem widerstandsfähig.

CUV-Baureihe für Einsteiger

Die CUV-Baureihen sowohl bei Knaus (Boxstar und Boxlife) als auch bei der erfolgreichen Einsteigermarke Weinsberg (Cara-Bus und Cara-Tour) gehen von den Grundrissen her weitgehend unverändert ins neue Modelljahr – und werden dennoch attraktiver. Zumindest wenn man sich zwei optionale Extras leisten will: Einmal das große Panorama-Dachfenster im Bug, das sich öffnen lässt und mit Verdunklungsrollo und Insektenschutzgitter versehen ist, und vor allem das neue Aufstelldach.

Die Jandelsbrunner schließen sich damit dem aktuellen Trend in der Camper-Van-Klasse an, mit dem zwei zusätzliche, vollwertige Schlafplätze im Obergeschoß geschaffen werden. Allerdings verwendet die Knaus-Tabbert-Gruppe eine Eigenentwicklung, die tatsächlich als komfortabelste Dachkammer in der Caravaning-Branchen gelten dürfte.

Sie bietet ordentlichen Platz auf einer 2,00x1,35 Meter großen Matratze und ist mit Ambientebeleuchtung und integrierten Leseleuchten versehen. Ein Heizungsausströmer sorgt sogar an kälteren Tagen und Nächten für behagliche Temperaturen, und am Kopfende gibt es USB-Buchsen sowie Ablagen auch fürs Smartphone zum induktiven Laden. Außerdem lässt sich die gesamte Frontpartie des Daches freilegen und eröffnet damit weitwinklige Ausblicke an der frischen Luft. Zum Schutz vor ungebetenen Gästen kann diese „Cabrio-Funktion“ aber auch mit einem Moskitonetz oder gar einer Verdunklung abgedeckt werden. Das nur manuell zu betätigende Aufstelldach, das für alle Varianten von 5,40 bis 6,30 Meter Auflänge gibt, kostet 3.900 Euro Mehrpreis.

Als weitere Neuerung bei den CUVs erhält der Knaus Boxdrive ein neues Chassis und basiert wie der teilintegrierte Van TI Plus ab sofort auf dem VW-Crafter-Zwilling MAN TGE. Ebenfalls einen Wechsel des Basis-Fahrzeugs vermeldet der Weinsberg Cara-Compact Pepper, der sich hierzulande aufgrund seiner Vollausstattung bei günstigem Preis zum meistverkauften Teilintegrierten am Markt gemausert hat. Er baut nicht mehr auf einem Peugeot Boxer auf, sondern setzt wegen der neuen Motoren und der Option auf die ZF-Neungang-Automatik nun auch auf den Reisemobil-Bestseller Fiat Ducato – bei unverändertem Preis von 52.450 Euro.

Vor allem Preisvorteile, zum Teil im fünfstelligen Bereich, versprechen die beiden, umfangreich ausgestatteten Jubiläumsmodelle Sky Wave 60 years Knaus und Boxstar 60 years Knaus. Helmut Knaus, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, hat das Unternehmen nämlich 1960 gegründet.

Quelle: ntv.de, Michael Lennartz, sp-x


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