Das Landgericht Göttingen hat einen 53-Jährigen wegen Mordes an zwei Frauen zu lebenslanger Haft verurteilt. Es befand den Mann für schuldig, im September 2019 seine Ex-Freundin und deren Arbeitskollegin auf der Straße ermordet und zwei Helfer verletzt zu haben.
Das Gericht stellte einem Sprecher zufolge zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Eine anschließende Sicherungsverwahrung wurde nicht angeordnet - anders als von der Staatsanwaltschaft gefordert.
Am 26. September hatte der Angeklagte seine Ex-Freundin an deren Arbeitsplatz, einer Apotheke im Göttinger Stadtteil Grone, abgepasst. Er wusste, wann sie Mittagspause macht. Als die 44-Jährige herauskam, besprühte er sie mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündete sie an. Die Frau versuchte zu fliehen.
Flucht quer durch Südniedersachsen
Zeugen versuchten, die brennende Frau zu löschen und den Angreifer zu stoppen. Doch der stach mehr als 20 Mal auf seine Ex-Freundin ein. Außerdem attackierte er eine zu Hilfe eilende Arbeitskollegin. Sie starb kurz darauf im Krankenhaus.
Nach der Tat floh der damals 52-Jährige quer durch Südniedersachsen. In einem Regionalzug wurde er vom Bahnpersonal erkannt und in einem Abteil eingeschlossen. Doch der Mann zertrümmerte eine Scheibe mit dem Nothammer, sprang am Bahnhof Elze bei Hildesheim aus dem Fenster und entkam. Eineinhalb Tage nach der Tat nahm ihn die Polizei in der Göttinger Innenstadt fest.
spiegel
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