Das Robert Koch-Institut hat die höchste Zahl an Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 1510 neue Corona-Infektionen. Höher lag die Zahl zuletzt am 01. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen wurde Anfang April mit mehr als 6000 Fälle registriert, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl wieder an.
Zuletzt wurde auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht. Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur dadurch zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Auch Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: "Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet."
Laut RKI ist der Anteil an Kreisen, die keine neuen Coronavirus-Infektionen übermittelt haben, deutlich gesunken. Lediglich aus 18 Landkreisen seien in den vergangenen sieben Tagen keine Fälle gemeldet worden. Zum Vergleich: Am 12. Juli hätten 125 Kreise keine Neuinfektionen in der Vorwoche gemeldet. Außerdem falle auf, dass das mittlere Alter der Covid-19-Fälle innerhalb der vergangenen Wochen gesunken sei und die Fallzahlen insbesondere in jüngeren Altersgruppen ansteigen, so das RKI.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 226.914 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9243. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Bis Mittwochmorgen hatten etwa 203.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstag bei 1,06 (Vortag: 1,11). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Dienstag bei 1,05 (Vortag: 1,04).
spiegel
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