Eine "Scheißdreck"-Ansage an den FC Bayern

  19 Auqust 2020    Gelesen: 998
  Eine "Scheißdreck"-Ansage an den FC Bayern

Paris St. Germain lässt keine Zweifel aufkommen. Im Halbfinale der Champions League ist die Mannschaft von Thomas Tuchel gegen RB Leipzig drückend überlegen und wartet nun auf den FC Bayern. Sollte es tatsächlich zum Traumfinale kommen, winkt eine höchst amüsante Pointe.

Und natürlich wurden sie gefragt. Sie wurden gefragt, wen sie sich nun im Endspiel wünschen: den FC Bayern oder doch lieber den Liga-Konkurrenten Olympique Lyon. Das Stimmungsbild, das die Fußballer von Paris St. Germain nach ihrer Machtdemonstration im Halbfinale der Champions League gegen RB Leipzig (3:0) abgaben, war überraschend homogen. Lyon oder egal, das waren die Antworten die Kylian Mbappe (Lyon), Thilo Kehrer (egal) und Thomas Tuchel (keine Wünsche) gaben.

Und München? Nun, wenn's so kommt, dann kommt's halt eben so (Mbappe). Und womöglich gibt es im Luxus-Kader der Pariser doch einen Fußballer, der sich darüber freut, wenn der FC Bayern am Abend sein Halbfinale gegen den Überraschungsklub aus der Ligue 1 (ab 21 Uhr im Liveticker bei ntv.de) gewinnt: Juan Bernat, der von Uli Hoeneß "Scheißdreck"-geadelte Außenverteidiger, der mit seinem Treffer zum 3:0 alle kleinen Resthoffnungen der Leipziger zerstört hatte. Es war sein zweites Tor im laufenden Wettbewerb. Schon im Achtelfinal-Rückspiel gegen Borussia Dortmund (2:0) hatte er getroffen.

Per Kopfball hatte der Ex-Münchner nun in Minute 56 nachgelegt. Er hatte das, was Marquinhos (13.) und Angel di Maria (42.) vorbereitet hatten, veredelt. Und den Weg ins Finale zu Ende gepflastert. Und dort könnte er nun am Sonntag seine leise Rache am Patron der Münchner nehmen und dem Rekordmeister tatsächlich die Champions League kosten. Anders als vor gut zwei Jahren, als sich die Mannschaft von Jupp Heynckes trotz einer ganz, ganz schwachen Leistung von Bernat gerade noch ins Halbfinale rettete.

"Das hat mir sehr leidgetan"

Die Leistung des mittlerweile 27 Jahre alten Spaniers stand indes in keinerlei nachvollziehbarer Relation zur Wut, die sich bei Hoeneß im Zuge der legendären Pressevernichtungskonferenz der Münchner am 19. Oktober 2018 entladen hatte. Der Ge(t)adelte selbst hatte die Tirade des damaligen Präsidenten mit der größtmöglichen Entspanntheit gekontert. Kein Groll, keine bösen Worte. Dankbarkeit für eine gute Zeit.

Und wenig später gab's dann auch die Entschuldigung von Hoeneß. "Das eine oder andere Wort, das ich gebraucht habe, würde ich nicht wieder machen", sagte er rund drei Wochen später, nach einem 2:0-Sieg der damals sportlich kriselnden Münchner gegen AEK Athen in der Champions League. "Das hat mir sehr leidgetan, Juan Bernat beleidigt zu haben für seine Spielweise in einem Spiel. Das würde ich nicht wieder machen."

Der spanische Nationalspieler, der damals schon für PSG spielte und sich dort mittlerweile zur stabilen Stammkraft entwickelt hat, hatte am gleichen Abend, es war der 7. November, übrigens ein Tor erzielt. Beim 1:1 gegen den SSC Neapel war ihm der Führungstreffer gelungen. Hoeneß bekannte: "Ich habe mit großer Freude festgestellt, dass er auch noch Tore schießen kann." Nun, diese Erkenntnis müsste sich für Hoeneß am kommenden Sonntag sicher nicht zementieren.

Quelle: ntv.de, tno


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