Alain Cocq will sterben

  05 September 2020    Gelesen: 1107
Alain Cocq will sterben

"Der Weg der Befreiung beginnt und glaubt mir, ich bin froh darüber." Mit diesen Worten beginnt Alain Cocq seinen Sterbeweg. Weil ihm die Inanspruchnahme von Sterbehilfe versagt wurde, hat der unheilbar kranke Franzose die Nahrungsaufnahme eingestellt, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Auf Facebook will der 57-Jährige aus Protest gegen die gegenwärtige Rechtslage in Frankreich sein Sterben live übertragen.

 

Nachdem er gerade seine letzte Mahlzeit eingenommen habe, erläuterte Cocq, nehme er nun weder Essen noch Flüssigkeit zu sich und lasse sich auch nicht mehr anderweitig behandeln. Nur auf Schmerzmittel wollte er nicht verzichten. Cocq rechnet damit, dass er innerhalb von zwei bis sieben Tagen sterben wird.

In einem Video prostete er seinen Zuschauern aus seinem Krankenbett zu Hause mit einem Plastikbecher zu und sagte: "Hier, Freunde, trinke ich einen letzten Schluck auf Eure Gesundheit." Die Abschiedsbotschaft endet mit den Worten "So geht das Leben. Auf Wiedersehen."

Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben
Cocq leidet seit mehr als 30 Jahren unter einer sehr schmerzhaften, unheilbaren Arterien-Erkrankung und wurde bereits neun Mal wiederbelebt. Er kämpfte daher seit Jahren um Sterbehilfe und bat zuletzt auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, sich von einem Arzt eine tödliche Barbituratdosis geben lassen zu dürfen. Der Präsident verwies in einem Brief an Cocq aber darauf, dass dies nach gegenwärtiger Gesetzeslage in Frankreich nicht erlaubt sei.

spiegel


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