1,8 Millionen Jobs weniger

  29 Februar 2016    Gelesen: 896
1,8 Millionen Jobs weniger
Billiger Stahl und preiswerte Kohle aus China machen der Konkurrenz weltweit zu schaffen. Jetzt hat Peking angekündigt, in den Staatskonzernen der Kohle- und Stahlbranche massiv Stellen abzubauen. Wann und wie das geschehen soll, blieb allerdings offen.
Von Steffen Wurzel, ARD-Studio Schanghai

Chinas Regierung will massiv Stellen in den Staatskonzernen abbauen. Konkret: in der Schwerindustrie. In der Kohle- und in der Stahlbranche sollen 1,8 Millionen Arbeiter ihren Job verlieren, das hat Arbeits- und Sozialminister Yin Weimin angekündigt. "Betroffen sind 1,3 Millionen Menschen in der Kohleindustrie und 500.000 im Bereich Stahl. Wir werden also für 1,8 Millionen Angestellte eine neue Position suchen müssen. Wir sind zuversichtlich, dass das klappt. Auch wenn es eine ziemliche Herausforderung wird."

Eine Überraschung ist die Ankündigung nicht, im Gegenteil: Die chinesische Führung hat schon mehrmals angekündigt, die staatlichen Schwerindustrie-Konzerne schlanker zu machen. Vor allem in Europa drängt man seit Langem darauf. Hintergrund ist, dass Chinas Staatskonzerne massiv über Bedarf produzieren. Die Produkte werden zu Dumpingpreisen auf dem Weltmarkt verkauft, und das macht den Wettbewerb kaputt.

Zugeständnis an Europa?

Die europäische Stahl-Lobby warnt davor, dass in Deutschland und anderen EU-Staaten Stahlhersteller geschlossen werden müssen, wenn es so weitergeht. Die Ankündigung der chinesischen Regierung, dass 1,8 Millionen Menschen im Stahl- und Kohlebereich ihren Job verlieren, kann als Zugeständnis gegenüber Europa gewertet werden. Die versteckte Nachricht lautet: Wir haben verstanden, wir gehen das Thema Überkapazitäten an. Wie und wann das Ganze umgesetzt wird, sagte Yin nicht.

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