Der Franzose Pierre Gasly im AlphaTauri hat den Großen Preis von Italien in Monza gewonnen und damit für einen durchaus historischen Tag in der Formel 1 gesorgt. 146 Rennsiege in Folge gingen zuvor entweder an Mercedes, Ferrari oder Red Bull, nach siebeneinhalb Jahren beendete Gasly nun diese Serie der großen Drei. Dass das Podium aus Premierensieger Gasly, McLaren-Pilot Carlos Sainz und Lance Stroll im Racing Point bestand, ist nicht weniger als eine Sensation - die allerdings erst durch kuriose Umstände ermöglicht wurde.
"Oh mein Gott", funkte ein vollkommen losgelöster Gasly, seine Boxencrew pfiff in der Stunde des Sieges auf die Abstandsregeln. Unter dem Namen Toro Rosso hatte das Team 2008 schon einmal sensationell in Monza gewonnen - durch Sebastian Vettel. Weltmeister Lewis Hamilton schien zunächst zu seinem 90. Formel-1-Erfolg zu schweben, ehe er nach dem Aus des Haas-Piloten Kevin Magnussen bei roter Ampel zum Reifenwechsel in die Box fuhr.
So kassierte der auch nach Rang sieben weiterhin souveräne WM-Spitzenreiter mit 164 Punkten vor seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas (117) und Red-Bull-Pilot Max Verstappen (110) eine zehnsekündige Stop-and-Go-Strafe - und fand sich nach 29 von 53 Runden nach dem Restart ganz am Ende des Feldes wieder.
Immerhin profitierte Hamilton von Fehlern seiner Kontrahenten. Bottas verwachste beim Start und fiel von zwei auf sechs zurück, wo er lange festhing. Am Ende belegte der Finne Rang fünf. Verstappen musste seinen Boliden abstellen. Gasly verteidigte seine Führung nach dem Restart gegen Sainz.
Der Finne Kimi Räikkönen war am 17. März 2013 in Melbourne der letzte Sieger gewesen, der nicht für eines der drei Top-Teams fuhr. Pole-Setter Hamilton, der am Samstag im Qualifying mit einem Schnitt von 264,362 km/h die schnellste Runde der Formel-1-Geschichte in den Asphalt gebrannt hatte, kam beim Start perfekt weg und setzte sich schnell ab - dann überschlugen sich die Ereignisse.
In Runde sechs erlitt Vettels Ferrari einen Bremsschaden, das vollkommen verkorkste Wochenende des Heppenheimers erreichte seinen traurigen Schlusspunkt. "Die Leitung ist explodiert. Ich habe kein Bremspedal mehr", funkte der 33-Jährige. Wenig später stellte Vettel den SF1000 ab und flüchtete zunächst in seine Fahrerkabine im Ferrari-Motorhome, ehe er sich an den TV-Mikrofonen in Galgenhumor übte.
Quelle: ntv.de, tsi/sid
Tags: